Vatikan: Kardinal Turkson verl?sst Entwicklungs-Dikasterium
Mario Galgano - Vatikanstadt
Im August 2016 kündigte Papst Franziskus die Gründung des Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen an, das aus dem Zusammenschluss von vier bereits bestehenden Päpstlichen Räten hervorgegangen ist. Das neue Dikasterium hat seine Arbeit im Januar 2017 aufgenommen. Am Ende der ersten fünf Jahre der Tätigkeit mit den Statuten ?ad experimentum“ und nach den Ergebnissen des Evaluierungsbesuchs im vergangenen Sommer hätten die Oberen des Dikasteriums ihr Mandat in die Hände des Papstes gelegt, wie das vatikanische Presseamt in einer Mitteilung von diesem Donnerstag klarstellt.
Papst Franziskus danke Kardinal Peter K. Appiah Turkson aufrichtig und seinen Mitarbeitern für ihre geleisteten Dienste, heißt es in der Mitteilung weiter. In Erwartung der Ernennung eines neuen Dikasteriumsleiters habe der Papst die Leitung der vatikanischen Einrichtung ab dem 1. Januar 2022 ad interim an Kardinal Michael Czerny SJ übertragen. Schwester Alessandra Smerilli FMA wird als Sekretärin des Dikasteriums weiterführen. Die 46-jährige Ordensfrau ist auch Wirtschaftswissenschaftlerin. Schwester Smerilli war bisher Interims-Sekretärin und wird somit die gleichen Aufgaben übernehmen wie bisher.
Seit 2003 Kardinal
Turkson, der 2003 von Johannes Paul II. zum Kardinal erhoben wurde und 2009 von Benedikt XVI. als Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden an die Kurie berufen wurde, stand seit dem 31. August 2016, also seit Gründung des neuen Dikasteriums an der Spitze des ?Entwicklungsministeriums“. In diesen fünf Jahren war der Ghanaer zweifellos einer der Kardinäle, die dem Papst am Nächsten standen und auf die er am meisten hörte - man denke nur daran, dass es Kardinal Turkson war, der die Enzyklika ?Laudato sì“ an einem so prestigeträchtigen Ort wie dem Synodensaal der Presse vorstellte.
Turkson geht nun im Alter von 73 Jahren – geboren am 11. Oktober 1948 – in den Ruhestand: Nach den kirchenrechtlichen Normen hätte er noch zwei Jahre Dienstzeit gehabt, wenn nicht sogar mehr, da Papst Franziskus die Gewohnheit hat, Bischöfe und Kurienkardinäle über das 75. Lebensjahr hinaus meist im Amt zu bestätigen.
Kardinal Michael Czerny war bisher als Untersekretär im selben Dikasterium und für den Bereich Migranten zuständig und unterstand direkt dem Papst. Im vergangenen Juni hatte der Papst eine apostolische Visitation im Dikasterium angeordnet, die von Kardinal Blase J. Cupich, Erzbischof von Chicago, geleitet wurde.
(vatican news)
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