Vatikan: Treffen von Polens Bisch?fen mit Papst ?bewegend“
?Wir hatten den klaren Eindruck, dass der Heilige Vater die Schwierigkeiten und Herausforderungen, mit denen die Kirche in Polen konfrontiert ist, sehr gut kennt“, sagte J?draszewski. Der Papst habe den Bischöfen bei ihren Anliegen sehr aufmerksam zugehört und nicht nur versucht, diese zu verstehen, sondern auch persönliche Vorschläge geliefert. ?Mit seiner Offenheit und Herzlichkeit“ habe Papst Franziskus eine klare Botschaft vermittelt: ?Christus ist mit uns, und die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwältigen.“
Auch viele positive Bemerkungen
Überrascht zeigte sich J?draszewski von den vielen positiven Bemerkungen, die er in verschiedenen Gesprächen im Vatikan gehört habe. Polen werde als ?Lunge“ der Kirche in Europa wahrgenommen, erzählte er. Zwar stehe man auch in Polen vor ähnlichen Schwierigkeiten wie in den anderen europäischen Ländern, etwa dem Rückgang von Priesterberufungen, die Erwartungshaltung an die polnische Kirche sei dennoch groß. ?Wahrscheinlich gibt es auch ein wenig Eifersucht unter den Kirchenführern auf das, was man in Polen Volksfrömmigkeit nennt“, fügte er hinzu. Durch die Gespräche sieht sich Erzbischof J?draszewski bestärkt, den ?von Kardinal Wyszyński und Johannes Paul II. vorgezeichneten Weg“ weiterzugehen. ?Natürlich unter Berücksichtigung neuer Situationen und neuer Herausforderungen“, wie er anmerkte.
Missbrauchsaufarbeitung im Fokus
Über die besprochenen Themen machte der Erzbischof keine Angaben. Man kann gleichwohl davon ausgehen, dass die Missbrauchsaufarbeitung ein zentrales Gesprächsthema war. Mehreren aktiven wie ehemaligen Bischöfen wird sexueller Missbrauch beziehungsweise dessen Vertuschung vorgeworfen. Vier polnische Bischöfe, darunter der Sekretär des verstorbenen Papstes Johannes Paul II., waren im März von der staatlichen Aufarbeitungskommission für sexuellen Kindesmissbrauch angezeigt worden. Sie sollen die gesetzliche Mitteilungspflicht von Sexualstraftaten missachtet haben. Der Vatikan verhängte in diesem Jahr bereits gegen etwa zehn polnische Bischöfe Disziplinarstrafen wegen Vernachlässigung ihrer Pflichten bei Missbrauchsvorwürfen gegen Priester.
Bei einem Ad-limina-Besuch handelt es sich um einen Routinebesuch, zu dem katholische Bischöfe alle fünf bis sieben Jahre verpflichtet sind. Dabei sollen die Bischöfe eines Landes den Papst über die jeweilige Situation in ihren Diözesen informieren. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie verzögerte sich die aktuelle Besuchsreihe. Ab Ende November begehen die österreichischen Bischöfe ihre Ad-limina-Besuche beim Papst.
(vatican news – gh)
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