Ratzinger-Preis geht nach Deutschland
Die Namen der Preisträger wurden an diesem Freitag vom Vatikan bekanntgegeben. Papst Franziskus wird den nach seinem Vorgänger benannten Preis am 13. November im Vatikan persönlich an die beiden Ausgezeichneten vergeben.
Der Ratzinger-Preis gilt als eine Art theologischer Nobelpreis; er wird seit 2011 von einer vatikanischen Stiftung verliehen. Ausgezeichnet werden besondere Leistungen, nicht nur auf theologischem Gebiet, im Geist des Theologen Joseph Ratzinger, der von 2005 bis 2013 Papst Benedikt XVI. war und jetzt als emeritierter Papst in den Vatikanischen Gärten wohnt.
Beide haben in München studiert
Gerl-Falkovitz (geboren 1945 in Oberwappenhöst) studierte Philosophie, Germanistik und Politikwissenschaften in München und Heidelberg; sie promovierte 1979 in München. Von 1993 bis 2011 unterrichtete sie Religionsphilosophie und Vergleichende Religionswissenschaften in Dresden. Sie ist Vorstand des Europäischen Instituts für Philosophie und Religion (EUPHRat) an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Benedikt XVI. in Heiligenkreuz bei Wien. Besonders eingehend hat sich Gerl-Falkovitz mit Edith Stein und Romano Guardini beschäftigt; sie gibt auch die Gesammelten Werke der beiden heraus. Bereits mehrfach hat sie die Betrachtungen für die Sendung Unser Sonntag bei Radio Vatikan/Pope verfasst.
Ludger Schwienhorst-Schönberger (geboren 1957 in Lüdinghausen) studierte Philosophie, Theologie und Bibelwissenschaften in München und Münster; an der westfälischen Uni promovierte er 1992. Seither unterrichtete er Altes Testament zunächst an der Uni Passau und seit 2007 an der Uni Wien. Besonders eingehend hat sich Schwienhorst-Schönberger mit den Weisheitsbüchern, vor allem mit dem Hohelied, auseinandergesetzt.
Ausgefallene Preisverleihung vom letzten Jahr wird jetzt nachgeholt
Zur Preisverleihung durch Papst Franziskus werden im November auch die Preisträger des letzten Jahres eingeladen, die wegen der Corona-Beschränkungen nicht in den Vatikan reisen konnten. Es sind der französische Philosoph Jean-Luc Marion und die australische Theologin Tracey Rowland.
Zur Jury, die die Preisträger auswählt und dem Papst vorschlägt, gehören der Schweizer Kurienkardinal Kurt Koch und der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer. Die meisten Preisträger kamen bisher aus Deutschland (7), gefolgt von Frankreich (3) und Italien (2). Unter den Ausgezeichneten sind auch ein Anglikaner, ein Lutheraner und zwei orthodoxe Christen.
(vatican news – sk)
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