Für eine Synode der Kinder
Mario Galgano und Salvatore Cernuzio - Vatikanstadt
Der Priester bezieht sich darauf, dass dem Papst ein synodaler Prozess, der ?von unten“ beginnen soll, vorschwebt. Di Noto wirbt für einen ?Mini-Synodalweg“, um Kinder einzubeziehen, die oft ignoriert, unterschätzt und in den schlimmsten Fällen misshandelt würden. Es gehe darum, ihre Bitten und Wünsche zu hören. Auch könne man mit einer auf Kinder zugeschnittene Weltsynode die Erwachsenen dazu zu bringen, über Aspekte des Lebens nachzudenken, die sie für selbstverständlich halten.
Ein Weg für Kinder
Für den bekannten sizilianischen Priester ist so eine Mini-Synode, wie er bekennt, ein Traum, den er seit Jahren hege, aber immer zurückgestellt habe, um sich vorrangig dem Kampf gegen das Übel der Pädophilie zu widmen. Eine Bischofssynode für und mit Kindern - so sieht dieser Traum aus. Seit etwa dreißig Jahren setzt sich Di Noto mit dem von ihm gegründeten Verein ?Meter“ für die Rechte der Kleinen ein. In seiner Pfarrei in Avola auf Sizilien hat er bereits einen ?synodalen Weg“ entwickelt, der auf die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet ist.
Er will nun das Projekt auch in anderen Diözesen Italiens durchführen. ?Es ist eine Hoffnung, eine Möglichkeit, und ich glaube, dass es möglich ist. Das wäre vor allem für uns Erwachsene gut“, sagte Don Fortunato Di Noto gegenüber Radio Vatikan:
?In der Kirche sind es die Kinder, die uns helfen, unser Erwachsensein, unser Machtgefühl neu auszurichten. Das Kind, die Kindheit im Allgemeinen, zeigt das Herz der Kirche, die Vorliebe Jesu. Gott wird ein Kind... Es gab eine Reihe von Elementen und Ideen, die ich zusammengefügt habe. Zunächst einen Leitfaden der italienischen Bischofskonferenz, der uns in einem Punkt dazu auffordert, Initiativen für junge Menschen zu ergreifen, um sie nicht aus dem synodalen Prozess auszuschließen. Dann das Logo - ein wunderschönes Logo - der Synode, in dem ein Kind als erstes in der Reihe das Volk Gottes darstellt. In der Beschreibung heißt es, dass Kinder bei dieser synodalen Reise an vorderster Front stehen. Deshalb dachte ich, dass Kinder, Jugendliche und junge Menschen, denen ich als Pfarrer täglich begegne, verstärkt in diese von Papst Franziskus initiierte Synode einbezogen werden sollten. Die Sensibilität ist vorhanden, aber wir müssen zur pastoralen Konkretheit übergehen.“
Widerstände
Nicht alle in Italien seien allerdings von seinen Plänen begeistert, gibt Di Noto in unserem Gespräch zu:
?Nun, jemand hat mir gesagt, dass es Zeitverschwendung sei, denn es sei zwar in Ordnung, Kindern Raum zu geben, und alle sagen gerne, dass sie die Lieblinge des Herrn sind, aber schließlich wird die Kirche von Erwachsenen geleitet, von Denkern, von Theologen, von Gelehrten, von Weisen. Was können Kinder der Kirche heute sagen? Dies ist der Vorwand, den ich von Priestern und Bischöfen gehört habe.
Ich habe ihnen geantwortet, dass Kinder viel mehr sagen und beobachten können, als wir Erwachsene es können. Heutige Kinder lesen, denken, schreiben Briefe oder Mails, geben neue Impulse, neue Wege vor. Warum also sollten wir ihnen nicht zuhören? Die Revolution einer neuen, anderen, strahlenden Kirche, die sich um alle und vor allem um die Schwachen kümmert, muss von unten, in diesem Fall von der Basis, ausgehen! Die Kinder haben uns etwas zu sagen, und wir müssen die Demut haben, ihnen zuzuhören. Dies ist eine neue Perspektive und nicht nicht nur eine spielerische Idee oder ein Selbstzweck.“
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.