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Selbstversorger-Familie in Angola Selbstversorger-Familie in Angola 

Vatikan/UNO: „Wirksame Maßnahmen gegen den Hunger“

Der Vatikan hat seinen Aufruf zur Bekämpfung des Hungers und zur Umgestaltung der globalen Ernährungssysteme bekräftigt. Der vatikanische „Außenminister“ Erzbischof Richard Gallagher wandte sich am Donnerstag an den virtuell durchgeführten Welternährungsgipfel der Vereinten Nationen in New York.

Gallagher rief dazu auf, die internationalen Maßnahmen zur Umgestaltung der Ernährungssysteme und zur Bekämpfung von Ernährungsunsicherheit und Unterernährung zu intensivieren. Hunger im 21. Jahrhundert sei „nicht nur eine Tragödie für die Menschheit, sondern auch ein echter Grund zur Scham“, zitierte der Vatikanvertreter Papst Franziskus.

Nahrung für alle sei eine moralische Pflicht. „Deshalb ist es an der Zeit, von Erklärungen und der Formulierung von Strategien zu wirksamen und dringenden Maßnahmen überzugehen“, so der Erzbischof.

„An der Zeit, von Erklärungen und der Formulierung von Strategien zu wirksamen und dringenden Maßnahmen überzugehen“

Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz

Bei dieser Umgestaltung gelte es Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und den Schutz der Schöpfung zu vereinen, machte Gallagher deutlich, der auf die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und eine Botschaft des Papstes vom Juli verwies, in der sich Franziskus an ein Vorbereitungstreffen des Welternährungsgipfels in Rom gewandt hatte. Die Widerstandfähigkeit von Ernährungssystemen müsse erhöht und die lokale Wirtschaft gestärkt werden, zählte der Erzbischof auf. Er forderte zugleich eine bessere Ernährung, die gesund sowie für alle zugänglich ist. Auch müssten ökologische Nachhaltigkeit erreicht, lokale Kulturen und Kleinproduzenten respektiert werden.

Kultur der Fürsorge

Kritik übte der Vatikanvertreter an der weit verbreiteten Lebensmittelverschwendung: „Wir müssen die ,Wegwerfkultur‘ durch eine ,Kultur der Fürsorge‘ ersetzen, die die jedem Menschen innewohnende Würde schützt und unser gemeinsames Haus bewahrt“, so Erzbischof Gallagher. Hungernde zu ernähren, reiche gleichwohl nicht aus, präzisierte er - vielmehr müsse Hilfe zur Selbsthilfe geleistet werden, damit sich Kleinbauern und Familienbetriebe selbst versorgen könnten – etwa durch bessere Möglichkeiten der Landnutzung und des Landbesitzes, finanzielle Mittel und Bildung.

Gallagher warb für einen ganzheitlichen Ansatz, der menschliche, wirtschaftliche, ökologische und technologische Komponenten integriert. Die Anwendung von Wissenschaft und Technologie zum Wandel im Bereich der Ernährungssysteme müsse dabei „von ethischen Grundsätzen geleitet sein, die auf die Förderung einer ganzheitlichen menschlichen Entwicklung und die Verfolgung des Gemeinwohls abzielen“.

Der vatikanische Außenminister Gallagher
Der vatikanische Außenminister Gallagher

UN Food Systems Summit

Den ersten „UN Food Systems Summit” (UN FSS), der an diesem Donnerstag unter der Leitung von UN-Generalsekretär António Guterres stattfindet, bezeichnete der Vatikanvertreter als eine „wichtige und zeitgemäße Initiative“. Der Vatikan wolle über das Netzwerk der katholischen Weltkirche hier seinen Beitrag leisten. Bei dem virtuell durchgeführten Treffen soll es um neue Initiativen in Landwirtschaft und Nahrungsmittelindustrie gehen, um die von den Vereinten Nationen angestrebten Nachhaltigkeitsziele bis 2030 zu erreichen.

(vatican news – pr)




 

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25. September 2021, 09:00