Vatikan: 38 neue Schweizergardisten vereidigt
Mario Galgano - Vatikanstadt
38 neue Rekruten der Päpstlichen Schweizergarde nahmen an der Zeremonie teil, die aufgrund der durch die Pandemie von Covid-19 entstandenen Situation in streng privater Form abgehalten wurde.
Am Sonntag, dem kirchlichen Fest- und Gedenktag des heiligen Franziskus von Assisi, wurde am Nachmittag, um Punkt 17 Uhr, mit Trompetenschmettern, Trommelwirbel und dem Spiel der päpstliche Hymne die Feier aufgenommen. Nach der Schweizer Nationalhymne und dem Einzug der neuen Gardisten erläuterten Gardekommandant Christoph Graf und der Kaplan der Schweizergarde, Thomas Widmer, die Bedeutung der Eidesformel.
Das heutige soziale Umfeld mache es nicht immer einfach, der Forderung nach Achtung und Nächstenliebe nachzukommen. ?Provokationen von Extremisten führen leider dazu, dass viele Mitmenschen heutzutage wegen des Glaubens, der Hautfarbe, der politischen oder sexuellen Orientierung verfolgt und sogar umgebracht werden“, so Graf.
Nur Eltern durften dabei sein
In Anwesenheit einzig der Eltern der Gardisten - auch eine Delegation des Schweizer Bundesrates oder der Kantone fehlte in diesem Jahr – sagte Kaplan Widmer, dass wir Gott nur dann verehren könnten, ?wenn wir erfassen, dass der große und allmächtige Gott es gut meint mit jedem von uns und jedem seine Freundschaft anbietet“.
?Durch seine Menschwerdung, sein Handeln, bis hin zu seiner Ganzhingabe am Kreuz aus Liebe, hat der Sohn Gottes, Jesus Christus, auf einzigartige Weise gezeigt, dass er Bruder und Freund eines jeden Menschen sein will. Er selbst sagt an einer Stelle im Evangelium: Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.´ Seine Hingabe zeigt dir, lieber Hellebardier: seine Freundschaftszusage steht ein für alle Mal. Es ist an dir, sie mit deinem Ja zur Freundschaft zu bestätigen.“
Zuvor hatte Papst Franziskus seine Wachmannschaft in einem spontanen Gruß beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz als ?tüchtige Burschen“ gewürdigt. Die derzeit 113 Mann zählende Traditionstruppe, die für die Sicherheit im Vatikan und für den Personenschutz des Papstes verantwortlich ist, steht durch die Corona-Krise vor besonderen Herausforderungen.
Entscheidungen der Gardisten unterstützen
Der Kommandant dankte auch den Eltern und Geschwistern der Rekruten, dass sie die Entscheidung ihres Sohnes und Bruders unterstützten. ?Stehen Sie ihm weiterhin bei und beten Sie für ihn.“
Sonntagfrüh feierten die Schweizergardisten eine Messe im Petersdom, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zelebrierte am Confessio-Altar, dem Hauptalter von Sankt Peter. Bei der Zeremonie am Sonntagnachmittag vertrat Erzbischof Edgar Peña Parra, Substitut im vatikanischen Staatssekretariat, den Papst.
22 der neuen Gardisten leisteten den Eid in deutscher Sprache, zwölf entsprechend ihrer Herkunft auf Französisch, drei auf Italienisch und einer auf Rätoromanisch. Dabei schworen die Rekruten, dem amtierenden Papst und seinen rechtmäßigen Nachfolgern treu zu dienen und, ?wenn es erheischt sein sollte, für ihren Schutz selbst mein Leben hinzugeben“.
Am Freitag hatte Papst Franziskus die neuen Schweizergardisten empfangen und sie zu einem Dienst ?im Geist der Brüderlichkeit“ gemahnt.
(vatican news/kna/pm)
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