Vatikan: Kinderklinik gelingt komplizierte Operation
Mario Galgano und Andrea De Angelis– Vatikanstadt
Bei den Mädchen, die aus der Zentralafrikanischen Republik nach Rom kamen, handelte es sich um eine der seltensten und komplexesten Formen der Schädel- und Gehirnverschmelzung, die es bei siamesischen Zwillingen geben kann. Dies sei wahrscheinlich ein einzigartiger Fall in der Welt, räumte Mariella Enoc ein. Den kleinen Mädchen waren die Knochen des hinteren Schädelbereichs und des Venensystems gemeinsam zusammengewachsen. ?Jetzt geht es ihnen gut“, so die Präsidentin der Kinderklinik nach dem Eingriff.
Angesichts eines solchen Erfolges erscheine jeder Kommentar überflüssig, die Emotion überwiege, fügte Enoc an. Der Eingriff stelle einen Meilenstein in der Medizingeschichte dar. Diese Operation sei nicht nur die erste in Italien, sondern wahrscheinlich in der ganzen Welt, so Enoc.
Die Zwillings-Kleinkinder waren vor wenigen Wochen mit ihrer Mutter aus Zentralafrika nach Rom gekommen und wurden im Krankenhaus auf die OP vorbereitet. Jetzt können sie ihren zweiten Geburtstag gemeinsam auf eine besondere Art und Weise feiern: geteilt, aber doch auch so nah wie nie zuvor.
Zufriedenheit der Ärzte
Genugtuung war in der Pressekonferenz spürbar, die am Dienstagabend in der Klinik einberufen wurde. Die Präsidentin des Krankenhauses erinnerte sich an ihr erstes Treffen mit den Zwillingen in Bangui, als sie erst wenige Tage alt waren. ?Die Ärzte hatten nicht viel Hoffnung, aber heute konnte ihre Leben gerettet werden“, so Enoc im Gespräch mit Radio Vatikan.
Bei der Pressekonferenz war auch die Mutter der kleinen Mädchen anwesend, die sich in einer Botschaft vor allem bei den Ärzten dafür bedankte, dass sie ihren Töchtern ein normales Leben ermöglicht haben. ?Jetzt können sie laufen, lachen und studieren. Ich habe nicht studiert, ich hoffe, dass sie studieren können, vielleicht Ärzte werden und andere Leben retten können. Einen besonderen Dank richte ich an den Papst für das, was er für die Kinder von Bangui getan hat und weiterhin tut. Ich habe einen Wunsch: dass meine Töchter von Franziskus getauft werden können.“
Der gute Ausgang
Lange Monate der Vorbereitung und des Studiums mit Hilfe fortschrittlicher Bildgebungs- und chirurgischer Simulationssysteme gipfelten in drei sehr heiklen Operationen, um die Zwillinge zu trennen. Damit sie getrennt überleben konnten, war es notwendig, jeden Aspekt zu studieren und bis ins kleinste Detail zu planen. Die letzte Operation, die endgültige Trennung, bestand aus einem 18-stündigen Eingriff und dem Engagement von über 30 Personen, darunter Ärzte und Krankenschwestern. Die Mädchen wurden zusammen mit ihrer Mutter in zwei kleinen Betten nebeneinander auf der neurochirurgischen Station des Krankenhauses des Heiligen Stuhls aufgenommen.
Ein schwieriger Eingriff
Die größte Herausforderung bei dem Eingriff sei für das Team der Neurochirurgie des Bambino Gesù gewesen,die Blutgefäße der beiden Mädchen zu trennen, erklärte Enoc. Diese seien aufgrund ihrer Bedeutung für die Durchblutung besonders lebensnotwendig.
(vatican news)
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