Vatikan: Deutscher nimmt letzte Hürde auf dem Weg zur Seligsprechung
Der spätere Priester und Ordensgründer wurde am 16. Juni 1848 in Gurtweil im Schwarzwald in ärmsten Verhältnissen geboren. Als junger Mann trug er als Maler und Gelegenheitsarbeiter zum Familienunterhalt bei und lernte dabei die Not der Menschen kennen. Selbst mittellos, konnte er nur dank der großzügigen Unterstützung von Wohltätern sein Abitur nachholen und Priester werden. 1878 wurde er geweiht, konnte aber wegen der damals herrschenden Kulturkampfgesetze seinen Priesterberuf in Deutschland nicht ausüben und wurde von seinem Bischof zum weiteren Studium nach Rom gesandt. Dort befasste er sich mit den Sprachen und der Kultur des Vorderen Orients.
Nach einer Reise im Auftrag des Vatikans ins Heilige Land beschloss er, eine lange gehegten Gedanken in die Tat umzusetzen und eine geistliche Gesellschaft zu gründen, um den Glauben zu verteidigen und zu verbreiten. Am 8. Dezember 1881 gründete er die ?Apostolische Lehrgesellschaft“, die jedoch erst nach einigen Veränderungen, darunter auch Namenswechseln, unter dem Namen ?Gesellschaft des Göttlichen Heilands (Salvatorianer)“ päpstlich anerkannt wird.
Exakt sieben Jahre nach der Gründung des männlichen Ordenszweiges gründete er gemeinsam mit Freifrau von Wüllenweber, bekannt unter dem Ordensnamen ?Mutter Maria von den Aposteln“, die Gesellschaft der ?Schwestern des Göttlichen Heilandes“ (Salvatorianerinnen).
Der Ordensgründer unternahm zur Verbreitung des Glaubens zahlreiche Reisen, darunter nach Indien, in mehrere Länder Europas und nach Nord- sowie Südamerika.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges verlegte er den Hauptsitz seines Ordens nach Fribourg in der Schweiz, wo er am 8. September 1918 im Armenspital in Tafers verstarb.
Ein venezolanischer Laie, der die Armen heilte
Mit den Dekreten von diesem Freitag sind noch weitere Vorbilder im Glauben ihrer Seligsprechung einen Schritt näher gekommen. Diese betreffen die Anerkennung von Wundern auf Fürsprache des argentinischen Ordensmanns Mamerto Esquiú und des venezolanischen Laien Giuseppe Gregorio Hernández Cisnero. Der Arzt war wegen seines Einsatzes für die Armen, denen er teils auch die Medizin kaufte und sie mit Spenden unterstützte, weithin bekannt. Er starb im Alter von 54 Jahren bei einem Verkehrsunfall, während er Medizin für eine Patientin besorgen wollte.
Des Weiteren wurde der heroische Tugendgrad der mexikanischen Ordensoberin Gloria Maria di Gesù Elizondo García und das Martyrium der italienischen Ordensfrau Maria Laura Mainetti anerkannt. Am 9. April 2008 hatte Benedikt XVI. der ermordeten Ordensfrau am Ende der Generalaudienz gedacht. Sie war im Jahr 2000 in der italienischen Kleinstadt Chiavenna von drei jungen Mädchen im Rahmen eines satanistischen Rituals erstochen worden. Bevor sie verstarb, hatte sie Worte der Vergebung für ihre Mörderinnen auf den Lippen.
(vatican news - cs)
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