Kardinal Dziwisz zum Sonntag der Barmherzigkeit: Vertrauen auf Christus
Dabei weist er darauf hin, dass auch Papst Franziskus als ?Apostel der Barmherzigkeit“ gelten kann – die heilige Faustina trägt den Beinamen Apostelin der Barmherzigkeit.
Schließlich liegt dem aktuellen Papst das Thema der Barmherzigkeit erklärtermaßen sehr am Herzen. Nicht zuletzt hatte Franziskus das Jahr 2016 zum außerordentlichen ?Heiligen Jahr der Barmherzigkeit“ ausgerufen. Und nun, an diesem 20. Jahrestag der Heiligsprechung von Faustina und der Einrichtung des Barmherzigkeitssonntags durch Johannes Paul II., ließ sein Nachfolger es sich nicht nehmen, erstmals in dieser Quarantäne-Phase eine Heilige Messe außerhalb der Vatikanmauern zu feiern.
Nicht zufällig fiel die Wahl des Papstes dafür auf Santo Spirito in Sassia. Die in Fußweite des Vatikans befindliche Kirche wurde nach dem Willen von Johannes Paul II. der Barmherzigkeit geweiht und wird aufgrund der starken Verehrung der heiligen Schwester Faustina von vielen polnischen Pilgern besucht. In der Kirche wird auch ein Bild des barmherzigen Christus aufbewahrt - eine Kopie des Gemäldes, mit dem Faustina selbst ihre Vision festhalten ließ.
Zahlreiche Gläubige nahmen an der Papstmesse über die sozialen Medien, Fernsehen und Radio teil. Ein persönliches Mitfeiern ist nach wie vor aufgrund der Corona-Pandemie nicht möglich. Dennoch dürfe man ?nie das Vertrauen und die Hoffnung auf den barmherzigen Christus verlieren und niemals am Schutz durch die Apostel der Barmherzigkeit, der heiligen Faustina Kowalska und des heiligen Johannes Paul II., zweifeln“, betont der emeritierte Erzbischof von Krakau kurz vor dem 100. Geburtstag des polnischen Papstes, dessen wir am kommenden 18. Mai gedenken. Gerade die innige Verehrung des barmherzigen Jesus lasse uns den verstorbenen Papst Wojtyla immer noch lebendig vor Augen stehen, auch in heutiger Zeit sei er ?ein Geschenk für die Kirche und die Menschheit“.
?Verlieren wir nicht das Vertrauen in die Göttliche Barmherzigkeit“, kommentiert Stanislaw Dziwisz die aktuelle schwierige Weltlage. ?Wir müssen uns aufs Neue an den Barmherzigen Jesus wenden, wie es während des Zweiten Weltkrieges geschehen ist. Auch jetzt herrscht ein schwieriger Moment für die gesamte Menschheit, und wir müssen immer Hoffnung haben und uns dem Barmherzigen Jesus und den Apostel der Göttlichen Barmherzigkeit anvertrauen, Schwester Faustina und Johannes Paul II. Sie sind unsere Beschützer und diese Erfahrung haben wir bereits gemacht. Sie sind uns immer nahe und beschützen uns. Also erinnert uns das große Fest der Göttlichen Barmherzigkeit an dieses: nicht die Hoffnung und das Vertrauen auf Gott verlieren.“
Manche mussten erst überzeugt werden
Anfangs seien nicht alle von der Entscheidung des Heiligen Vaters Johannes Paul II. überzeugt gewesen, den Sonntag der Barmherzigkeit einzurichten. Selbst unter Klerikern hatte es Kritiker gegeben, erinnert sich der damalige Sekretär des Papstes: ?Aber nach und nach haben sie verstanden, dass das eine Sache war, die durch den Herrn eingegeben war, durch den Heiligen Geist, und dass es nötig ist, auf dieser Straße weiterzugehen und Johannes Paul II. nachzufolgen.“
Es sei mittlerweile weithin anerkannt, dass auch der aktuelle Papst Franziskus die Göttliche Barmherzigkeit verehre, unterstreicht Kardinal Dziwisz. Besonderes Zeugnis davon habe er während des Weltjugendtages in Krakau abgelegt, erinnert sich der ehemalige Erzbischof der Stadt, die 2016 das Weltjugendtreffen beherbegte – eben während des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit, das Papst Franziskus ausgerufen hatte.
Nun bereite sich die Weltkirche darauf vor, den 100. Geburtstag von Johannes Paul II. zu begehen. Auch er selbst denke immer wieder an den Heiligen, so Kardinal Dziwisz: ?Natürlich kommt mir immer wieder dieser große Papst in den Sinn, ein Geschenk für die Kirche und die Menschheit. Er ist schon seit 15 Jahren tot, aber er inspiriert auch heute noch, gerade durch die Verehrung des Barmherzigen Jesus.“
(vatican news - cs)
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