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Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos in Brasilien Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos in Brasilien 

Synodenblog, Tag 4: Die Frauen

Der deutsch-brasilianische Bischof Johannes Bahlmann führt w?hrend der kommenden drei Wochen ein Synodentagebuch für Pope. Bahlmann ist Franziskaner, stammt aus Visbek im Bistum Münster und ist seit 2009 Bischof von ?bidos mitten im Amazonas.

Mittwoch, 9. Oktober 2019

In der Synodalaula ist ein gutes Miteinander aller spürbar, die von nah und fern nach Rom gekommen sind. Das Gesicht Amazoniens zeigt sich, klarerweise, in den Menschen aus den Ortskirchen, aus Südamerika. Besonders freue ich mich über die Teilnahme der Frauen, denen aus Sicht der meisten Synodenleute ein vollwertiges Stimmrecht zustünde, und über ihre so wertvollen Wortbeiträge. Angeblich waren noch nie so viele Frauen zu einer Bischofssynode eingeladen. Aber darf ich ehrlich sein? Aus meiner Sicht sind die Frauen unterrepräsentiert bei unserer Zusammenkunft auf diesem gemeinsamen Weg.

Wenn ich in die Gesichter dieser Frauen in der Synodenaula schaue, dann denke ich an die Frauen in unserer Region am Amazonas. Ich denke an die Índias, die Quilombolas (Afrobrasilianerinnen), die Ribeirinhas (Flussanrainerinnen), die Landfrauen, die Frauen in der Stadt, die jungen und die alten Frauen. Es sind Tausende, die sich für die Belange der Kirche und Gesellschaft in Amazonien einsetzen. Die vielen ?Leigas”, die Laiinnen mit ihrem unerschütterlichen Glauben, die täglich Zeugnis geben von Jesus Christus und sich einsetzen für ihre Nächsten.

?ER wird erfahrbar in ihrem Dienst“

Wie vielen Frauen begegne ich in meinem Bistum, die die Leitung in den kleinen Basisgemeinden innehaben, die Liturgie mitgestalten und Wortgottesdienste leiten, in deren Händen die Katechese liegt, die sich bei den sozialen Fragen einbringen, in der Caritas, in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, in der ?Pastoral da Criança”, der Kinderpastoral mit ihren Projekten zur Förderung der Kleinkinder und ihrer Familien. Diese vielen, vielen Frauen, die die Säulen unserer Kirche sind. Durch ihr Leben und in ihrem Tun verkünden sie Christus. ER wird erfahrbar in ihrem Dienst.

Oft wird dieser Dienst nicht wirklich gewürdigt oder auch nur wahrgenommen. Ich wünsche mir mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung für die Frauen in der Kirche. Es ist Zeit.

(vatican news)

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10. Oktober 2019, 11:10