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Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos in Brasilien Bischof Bernhard Johannes Bahlmann von Obidos in Brasilien 

Synodenblog, Tag 3: Paranüsse für den Papst

Der deutsch-brasilianische Bischof Johannes Bahlmann führt w?hrend der kommenden drei Wochen ein Synodentagebuch für Pope. Bahlmann ist Franziskaner, stammt aus Visbek im Bistum Münster und ist seit 2009 Bischof von ?bidos mitten im Amazonas.

Dienstag, 8. Oktober 2019

Kaffeepause bei der Synode. Fast unbemerkt kam Papst Franziskus heute in die Empfangshalle unterhalb der Synodalaula, wo vormittags immer der Kaffee angerichtet ist. Er schaute sich um, fand das Ende der Schlange – und stellte sich hinten an, trotz der Insistenz einiger Synodenteilnehmer, die ihn unbedingt vorlassen wollten. Franziskus ist einer von uns, allen gleich und ohne Extrabehandlung. Die Wartezeit wurde genutzt zum Gespräch und zum Austausch. Zwei Ordensschwestern aus Kolumbien erzählten von der gestrigen Pressekonferenz.

Ich habe die Gelegenheit des Wartens genutzt, um dem Papst drei Päckchen Paranüsse zu überreichen, zusammen mit einem Gruß der jüdisch-katholischen Familie aus meinem Bistum Óbidos, die die Paranüsse vertreibt. Die Ernte dieser köstlichen, ziemlich großen Nüsse aus den Regenwäldern Amazoniens ist eine willkommene Einnahmequelle für die Kleinbauern, die in oder am Rand der Wälder wohnen.

Das Ernten und Verkaufen der reifen Nüsse ist eine Form, vom Regenwald zu leben, ohne ihn zu schädigen. Nutzen, nicht ausbeuten. Durch und durch nachhaltig. Der Gegenentwurf zum vorherrschenden Modell einer räuberischen Landwirtschaft, die allein auf Soja und Rinderzucht setzt, in gigantischem Maßstab und ohne Rücksicht auf ökologische Gleichgewichte, wie sie sich im Regenwald vor sehr langer Zeit herausgebildet haben. 

Das Thema Raubbau an der Natur in Amazonien kam heute in der Synodenaula mehrmals zur Sprache. Dieser Raubbau und seine Folgen, die wir sehen, spüren und kennen, fordern heute immer drängender eine ökologische Bekehrung. Ja, wir brauchen eine Konversion hin zur Schöpfung. Die Paranüsse für den Papst mögen ein bescheidenes Mitbringsel gewesen sein, aber zugleich eines, das auf den rechten Umgang mit den Schätzen der Erde verweist.

(vatican news)

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09. Oktober 2019, 09:17