Vatikan: FAO soll Jugend für Landwirtschaft gewinnen
Der Delegat des Heiligen Stuhls beklagte, angesichts des Ziels der Agenda 2030, bis dahin für eine Welt ohne Hunger zu sorgen, sei nach einigen Jahren mit “ermutigenden Daten” wieder ein Anstieg der Zahl hungernder Menschen in der ganzen Welt festzustellen. Seine Delegation gebe nicht vor, technische Lösungen vorstellen zu können, sondern will vielmehr “Orientierung anbieten, die dazu beiträgt, wirksame Initiativen anzustoßen, die den Notwendigkeiten der menschlichen Person Rechnung tragen”, so erklärte Arellano bei der Konferenz.
Für das Recht, zu bleiben
Eine agrarökologisch nachhaltige Landwirtschaft sei zentral für die sozioökonomische Entwicklung eines Landes, fuhr Arellano fort. Die Pläne der FAO für technologische Innovationen im länglichen Raum könnten dazu beitragen, das im UN-Migrationspakt erwähnte “Recht, in seinem eigenen Land zu bleiben”, umzusetzen. Denn gemäß jüngsten Studien nehme die Emigration mit steigenden und stabilen Einkommen ab. Nichtsdestotrotz bleibe Migration “ein unbestreitbares Recht eines jeden Menschen”, setzte Arellano hinzu.
Nachdem die FAO die Bedeutung und den Umfang der strukturellen Migration verstanden habe, müsse sie sich um eine Politik zum Schutz der Arbeitsmigranten im Ernährungssektor kümmern. Denn in diesem Bereich gebe es besorgniserregende Zeugnisse für die entwürdigende Ausbeutung durch unmenschliche und illegale Arbeitsverträge und Menschenhandel, so der Vatikanvertreter.
Jungen Menschen Arbeit auf dem Land bieten
Auch die Landflucht oft zu schlecht vorbereiteter junger Menschen ende in tragischen Armutsspiralen, führte Arellano aus. Mit den richtigen Anreizen und rechtlichen Mitteln zu ihrem Schutz könne man sie aber als Arbeitskräfte für die Stärkung der Landwirtschaft gewinnen und damit die Versorgungssicherheit der Städte garantieren – gerade angesichts des weltweiten Bevölkerungswachstums. Arellano kritisiert hierbei auch den Landraub und die Entwurzelung junger Menschen in der indigenen Bevölkerung, wenn sie ihre Familien verlassen müssen. Der Delegat von Papst Franziskus bei der FAO führt schließlich in der Forderung nach der Stärkung landwirtschaftlicher Familienbetriebe und der internationalen Solidarität zahlreiche Ziele der katholischen Soziallehre zusammen.
Nach der Wahl des eng mit der Parteiführung verbundenen Chinesen Qu Dongyu zum neuen Generaldirektor der Welternährungsorganisation fürchten Beobachter aus dem europäischen Kontext, das Land werde nun mit der Unterstützung der FAO seinen wirtschaftlichen Expansionskurs zulasten des Umwelt- und Verbraucherschutzes fortsetzen.
(vatican news - fr)
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