Vatikan: Ordensobere bekennen Versagen bei Missbrauchsaufarbeitung
Der oft familiäre Charakter und Zusammenhalt von Ordensgemeinschaften habe die Aufarbeitung zusätzlich behindert. Auch verschiedene kulturelle Umstände weltweit trügen zu Missbrauch und dem ihn umgebenden Tabu bei.
Für eine bessere Prävention von Missbrauch fordern die Orden eine stärkere Beteiligung von Eltern, insbesondere Müttern. Wären insbesondere diese früher häufiger gehört worden, hätten etliche Fälle von Kindesmissbrauch eher aufgedeckt werden können. Zudem müsse das Thema stärker in eigene Ausbildungsrichtlinien wie auch Curricula von Schulen eingebunden werden. Gleichzeitig loben die Ordensoberen den Einsatz von Papst Franziskus im Kampf gegen sexuellen und spirituellen Missbrauch sowie Klerikalismus.
Gewalt an Kindern thematisieren
Zugleich weisen die Ordensoberen auf andere Formen von Gewalt hin, denen Kinder als die Schwächsten einer Gesellschaft ausgesetzt sind. ?Wir sehen Kindersoldaten, Kinderhandel, sexuellen Missbrauch sowie körperliche und seelische Misshandlung von Minderjährigen“, heißt es in der knapp vier Seiten langen Erklärung. Besonders gelte das für arme oder behinderte Kinder sowie in niederen sozialen Schichten und Kasten. Auch hier seien die Ordensfrauen und -männer als Anwälte von Kindern und Jugendlichen gefordert.
Im Vatikan beginnt am Donnerstag das mit Spannung erwartete Spitzentreffen zu Missbrauch und Kinderschutz in der katholischen Kirche. Unter den rund 190 offiziellen Teilnehmern des Gipfels sind neben Vertretern der katholischen Bischofskonferenzen aus aller Welt auch insgesamt 22 männliche und weibliche Vertreter von Ordensgemeinschaften.
(kna - mg)
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