Kardinal Sandri mahnt Solidarit?t mit Heiligem Land an
Diese Verpflichtung sei zutiefst ?Teil der Identität jedes Christen“. Sandri erinnerte daran, dass der mittlerweile heiliggesprochene Papst Paul VI. mit seiner Reise ins Heilige Land 1964 das Interesse der ganzen katholischen Weltkirche für die christliche Präsenz im Nahen Osten neu entflammen wollte.
Bei seiner Pilgerfahrt ins Heilige Land traf der aus Argentinien stammende Kurienkardinal auch mit dem orthodoxen Patriarchen von Jerusalem, Theophilos III., zusammen. Im Gespräch ging es um die Situation der Christen in Jerusalem, in Israel und Palästina, um die Zusammenarbeit der Kirchen u.a. bei der Bewältigung des Pilgerzustroms sowie der Bewahrung der ?offenen und pluralen“ Identität der Heiligen Stadt der drei Religionen.
Besuch verschiedener Einrichtungen
Im Anschluss an die Begegnung mit dem orthodoxen Patriarchen traf der Kardinal in der ?Terra Sancta School“ mit den Generalkonsuln von Spanien und Italien sowie den Repräsentanten von Malta und der Europäischen Union zusammen. Die EU und die drei Mitgliedsländer tragen wesentlich zur Erhaltung und zum Ausbau der traditionsreichen Schule bei. Danach besuchte der Präfekt der Ostkirchenkongregation das Jerusalemer Klarissenkloster und das ökumenische theologische Zentrum in Tantur, das auf die Initiative von Paul VI. zurückgeht.
Begegnung mit den Bischöfen
Bei einer Begegnung mit den im Heiligen Land tätigen katholischen Bischöfen in Jerusalem betonte Sandri, die Solidarität der weltweiten Christenheit solle jungen Familien helfen, die Emigration zu vermeiden. Wenn die Kirche versuchen würde, den Konflikten des Nahen Ostens zu entfliehen, könne sie vielleicht ihre Strukturen bewahren, aber sie würde den Glauben und die Hoffnung der örtlichen Christen enttäuschen. Allerdings sei möglich, dass die Kirche im Heiligen Land in Zukunft weniger große Strukturen und Institutionen haben werde ?und mehr kleine Hauskirchen und Brennpunkte der Arbeitsvermittlung für die Gläubigen“.
Ausdrücklich appellierte der Präfekt der Ostkirchenkongregation an die Bischöfe, sich beim Kauf und Verkauf von Liegenschaften und Immobilien um größtmögliche Transparenz zu bemühen.
Bei der Messfeier mit den Bischöfen im Abendmahlssaal rief der Kurienkardinal die Hierarchen zur richtigen Sichtweise des Bischofsamtes auf: ?Als Bischöfe dürfen wir nicht sitzen und warten, wir müssen uns vielmehr jeden Tag neu auf den Weg machen und hinausgehen.“ An einem Ort wie dem Abendmahlssaal - der von den israelischen Behörden für die Messfeier mit Kardinal Sandri geöffnet wurde - gelte es, von Jesus zu lernen, was es bedeute, Dank zu sagen. Im Hinblick auf die Herausforderungen des Heiligen Landes betonte der Präfekt der Ostkirchenkongregation die Notwendigkeit, angesichts von ?schwierigen Umständen“ wie Jesus beim Letzten Abendmahl zu reagieren.
Auf Zahlen kommt es nicht an...
Bei der Begegnung mit den Seminaristen des Heiligen Landes unterstrich Kardinal Sandri, dass es nicht auf die Zahl ankomme, sondern auf die Qualität des Zeugnisses. Das Heilige Land habe bereits so viele Probleme, die Kirche und ihre Diener müssten dem Allgemeinwohl aller hier Wohnenden dienen, sie dürften aber nicht Probleme, die da seien, weiter verstärken.
In besonderer Weise gedachte Sandri dann der ?Schwestern und Brüder in Syrien“, die angesichts der Gleichgültigkeit der Großen der Nationen verlassen seien. Es gehe für die Christen darum, Träger des Osterlichts zu sein, das in der Welt wieder die Hoffnung entzünden kann.
(kap - cs)
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