Kardinal Koch: ??kumenische Synode w?re faszinierendes Experiment“
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Auf dem Papier ist eine solche Synode neuerdings möglich – seit Franziskus im September die Regeln geändert hat. Aber wird es auch im wirklichen Leben dazu kommen, irgendwann einmal? Das fragte Pope am Dienstag auf der derzeitigen Bischofssynode den aus der Schweiz stammenden Kurienkardinal Kurt Koch; er ist im Vatikan für Ökumene zuständig.
?Ich weiß nicht, wie der Heilige Vater eine solche ökumenische Synode genau sieht – aber es wäre natürlich gerade hinsichtlich der Fragen, die uns alle beschäftigen, die alle christlichen Kirchen beschäftigen, auch ein faszinierendes Experiment, einmal so zusammenzukommen und gemeinsam zu beraten: Wie können wir angesichts der zentralen Herausforderungen heute gemeinsame Wege suchen? Das würde ich sehr begrüßen!“
Das wäre eine gute Chance...
Es wäre ein ?Experiment“, so Kardinal Koch – aber eben ein ?faszinierendes“. Der Schweizer Kardinal scheint sich für die Idee wirklich zu erwärmen.
?Ich schließe das nicht aus! Wir haben Phantasie, zu sehen, was möglich ist… Und gerade bei Fragen, die ja alle christlichen Kirchen beschäftigen und wo es dringend notwendig ist, dass wir eine gemeinsame Stimme finden, wäre das eine gute Chance.“
Glauben trennt, Handeln eint? Eher umgekehrt
Also eine ökumenische Synode nicht so sehr zum innerchristlichen Fingerhakeln als dazu, nach außen in die Welt hinein mit einer Stimme zu sprechen.
?Wir haben innerhalb der christlichen Kirchen teilweise heute neue Spannungen auf ethischem Gebiet; das ist relativ neu. Das Leitmotiv der ökumenischen Bewegung in den achtziger Jahren hieß: ?Glauben trennt, Handeln eint‘ – heute müssen wir fast das Gegenteil sagen! Wir haben viele Glaubensfragen vertiefen können, doch es sind neue Spannungen auf ethischem Gebiet da; in der Bioethik; bei der Frage Ehe-Familie-Sexualität-Gender. Dahinter stehen letztlich anthropologische Fragen. Eine gemeinsame christliche Anthropologie wiederzufinden und gemeinsam zu bezeugen, halte ich für eine zentrale Herausforderung.“
(vatican news)
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