Synode: Junge Katholiken in China ersticken in Atheismus
Bildung und Wirtschaft seien wichtige Faktoren, die den menschlichen und sozialen Fortschritt beeinflussten, sie seien aber zugleich zu Feinden und Auslösern einer Glaubenskrise geworden, so der Geistliche. Vor allem die Bildung sei zu einer großen Belastung für chinesische Kinder geworden. Sie lernten in der Schule und nach der Schule intensiv, sie hätten Lehrer zu Hause für Privatunterricht und Hausaufgaben. Die Ferien verbrächten sie dann mit Hobbies und lernten weiter: Tanzen, Klavierspielen, Kunst und anderes.
Kirchgang: Verboten
Damit drehe sich auch die Ferienzeit für Kinder und Jugendlichen fast nur um Bildung; da bleibe kaum Zeit, in die Kirche zu gehen. Dabei sei die Kultivierung des Glaubens sehr wichtig, aber die Regierung verbiete sogar Kindern unter 18 Jahren den Zutritt zur Kirche, was die Situation noch verschlimmere. Wer es unter diesen Umständen dennoch in die Sonntagsmesse schaffe, könne als heldenhaft bezeichnet werden.
Druck: Meine Arbeit, mein Haus, mein Glaube?
Mit der zunehmenden Urbanisierung Chinas seien viele Menschen in die Städte gezogen, um Arbeit zu finden. Arbeitgeber nähmen dort aber keine Rücksicht auf den Glauben. Wenn dann noch der Druck hinzukäme, heiraten zu wollen oder ein Haus zu kaufen, dann könnten junge Menschen noch nicht einmal darüber nachdenken, sich um den Glauben zu kümmern.
Viele ländliche Kirchen seien so nur in den Neujahrsferien gut besucht, wenn die Menschen mehr Zeit hätten. Danach sähe man das Jahr hindurch nur noch alte Menschen in den Bänken.
Wie kann man in einer solchen Situation den Glauben der Jugend fördern?
Als Priester einer ländlichen Gemeinde müsse er vor allem in der Lage sein, die begrenzte Zeit der jungen Menschen zu nutzen, um sie an den Glauben zu binden. Dazu gehöre auch Katechismusunterricht an Sonntagen und während der Ferien. Und er müsse die Eltern erreichen: Sie hätten mehr Möglichkeiten, mit den Kindern über den Glauben zu sprechen. Als dritten Punkt führte er an, dass die in den Städten lebenden Priester und Bischöfe aufmerksam gemacht werden sollten auf die wachsende Zahl der vom Land kommenden Christen.
Die Kirche in China sei sich zutiefst bewusst, dass der Glaube der Jugendlichen nicht nur vor Herausforderungen stehe, sondern Gefahr laufe, unterzugehen: durch atheistische Bildung, politische Propaganda und Druck, hin zu einem rein materialistischen Leben.
Erstmals dürfen Bischöfe aus der Volksrepublik China in Rom an einer Bischofssynode teilnehmen. Dies könnte als erster Erfolg des soeben erfolgten Abkommens mit China gewertet werden.
(asianews/vn - ck)
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