Taiwan will ?Unterdrückung“ durch China nach Vatikanabkommen beobachten
Julia Rosner - Vatikanstadt
Der Heilige Stuhl ist Taiwans letzter verbliebener diplomatischer Verbündeter in Europa. Der Inselstaat Taiwan, offizieller Name: Republik China, unterhält formelle Beziehungen zu 16 weiteren Ländern, viele von ihnen kleine, weniger entwickelte Nationen in Mittelamerika und im Pazifik.
Taiwan gehört vor dem Zweiten Weltkrieg zu Japan und fiel dann an China, wobei der Status der Insel seit 1949 ungeklärt ist. In den Augen der Volksrepublik China ist Taiwan seit der Revolution von 1949 eine abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereint werden soll.
?Wir werden die Unterdrückung und Berechnung aus China genau beobachten.“ Das erklärte der Sprecher des taiwanesischen Außenministeriums, Andrew Lee, am Donnerstag vor Reportern als Reaktion auf Kommentare aus Peking, dass das Land die Beziehungen zum Vatikan vertiefen wolle. Die Beziehungen zwischen Taiwan und dem Vatikan hingen seien stabil, so der Minister. Er fügte hinzu, dass Taiwan aktiv an einem Plan des Vatikans zur Umgestaltung seiner Botschaft in Taipeh mitwirke.
Am Samstag hatten der Vatikan und Peking die Unterzeichnung einer Vereinbarung bekanntgegeben, die der katholischen Kirche und damit dem Papst die Ernennung von Bischöfen in China zuerkennt. Dieser Schritt hat bei Beobachtern in Taiwan die Sorge auslöst, dass der Vatikan die diplomatische Anerkennung widerrufen könnte, um sich auf die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Peking zu konzentrieren. Der Heilige Stuhl und China unterhalten seit 1949 keine diplomatischen Beziehungen mehr.
(reuters)
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