Kardinal Baldisseri: ?Familie dringender Wunsch der Weltjugend"
Anne Preckel – Vatikanstadt
Der Generalsekretär der Bischofssynode gibt Auskunft über Ergebnisse, die der Vatikan im Vorfeld der Synode über junge Weltbevölkerung gesammelt hat. Unter anderem hatte der Heilige Stuhl eine weltweite Online-Umfrage unter und mehrere Treffen mit Jugendlichen durchgeführt.
Viele Teenager gingen irgendwann auf Abstand zur eigenen Familie, so Baldisseri. Gleichzeitig habe sich in den Antworten und Beiträgen der jungen Leute aber auch der Wunsch nach festen Gemeinschaftsbanden abgezeichnet, referiert der Kardinal: ?Was da immer an erster Stelle genannt wurde als Hoffnung und Sehnsucht ist die Familie. Das ist ein ganz dringender Wunsch der Jugendlichen.“
Noch vor dem Aufbau einer eigenen Familie sei für Jugendliche zunächst wichtig, unterstützt zu werden. Die Familie könne hier idealerweise ein Ort der Geborgenheit sein und Orientierung geben, so der Kardinal: ?Viele Jugendliche fühlen sich noch nicht stark und unabhängig genug, um alleine voranzugehen, sie brauchen diese Unterstützung. Neben der Familie muss es freilich auch Schule und Kirche, Jugendfreizeiten und andere Aktivitäten geben, die sie unterstützen. Wie der Papst betont, muss diese Begleitung dazu dienen, Jugendlichen ein gutes Unterscheidungsvermögen zu vermitteln, damit sie für ihre Zukunft die richtigen Entscheidungen treffen können.“
Papst an Jugendliche: Lest Amoris laetitia!
Als Orientierung für die eigene Zukunft empfehle Papst Franziskus den Jugendlichen eine aufmerksame Lektüre des postsynodalen Schreibens ?“ zum Thema Ehe und Familie, so Baldisseri weiter. Vor allem die Ausführungen zur Ehe im vierten Kapitel lege er den jungen Leuten ans Herz – wie zuletzt in einer Videobotschaft an Jugendliche auf Martinique, in der Franziskus dazu aufrief, dem Konzept der Familie neues Leben einzuhauchen ohne aber die Wurzeln dieser Keimzelle der Gesellschaft abzuschneiden.
?Franziskus fragt die Jugendlichen: Seid ihr bereit dazu, Familie zu verändern? Er sagt zugleich: Geht dabei von einer sicheren Basis aus, der kirchlichen Lehre. Ihr sollt in die Zukunft und zugleich die Vergangenheit schauen, einen aufmerksamen Blick auf die Wurzeln werfen. Und er spricht von einem Baum, dessen Blüten sich aus den unterirdischen Wurzeln nähren, ein wunderschönes Bild. Wenn man vom Fundament der Familie spricht, sind da die Liebe, die Hoffnung und der Glaube.“
Synodenleiter repräsentieren Weltjugend der Peripherie
Mit Blick auf die Jugendsynode im Oktober im Vatikan kommentiert der Synodensekretär zudem die Wahl der Synodenleiter durch den Papst. Franziskus hatte am vergangenen Samstag als Leiter der Synodenarbeiten Kirchenmänner aus dem Irak, Madagaskar, Myanmar und Papua-Neuguinea bestimmt, Ländern mit hohem Anteil einer jungen Bevölkerung. Laut Baldisseri will der Papst mit diesen Ernennungen den Blick auch beim Thema Jugend auf ?die Peripherien“ lenken:
?Der Papst hat damit der Synode eine universelle Prägung geben wollen. Man sieht, wie der Papst mit dieser Auswahl auf die Ränder verweist: Der Nahe Osten ist vielleicht keine Peripherie, aber die anderen drei Länder finden doch allgemein wenig Beachtung. Unsere Kirche aber ist in der ganzen Welt präsent, und Franziskus schenkt gerade den am Weitesten entfernten Gebieten größte Aufmerksamkeit.“
Die Jugendsynode, genauer die 15. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode zum Leitwort ?Die Jugendlichen, der Glaube und die Berufungsunterscheidung“, findet vom 3.-28. Oktober im Vatikan statt. Im Zentrum der dreiwöchigen Konferenz steht die Lebenswelt von rund 1,8 Milliarden Menschen im Alter von 16 bis 29 Jahren.
(vatican news – pr)
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