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Vatikan: Die Probleme der Welt hacken

120 Studierende aus 30 Ländern treffen sich in diesen Tagen in Rom, um Lösungen für weltweite Probleme zu finden – allerdings nicht auf dem Papier, in Erklärungen und Absichten, sondern mit der Tastatur. „Hackathon“ nennt sich das Format, eine Kombination von „hacken“ und „Marathon“.

P Bernd Hagenkord - Vatikanstadt

„Hacken” hat in diesem Fall aber nichts mit dem Eindringen in fremde Rechner zu tun, betonte bei der Vorstellung der Initiative an diesem Donnerstag im Vatikan Pater Michael Czerny, als Flüchtlingsbeauftragter des Papstes einer der Themengeber der Veranstaltung. Man wolle nicht Sicherungen, sondern festgefahrene Haltungen überwinden. Gehackt würden Probleme, nicht Computer.

Und dass das Wort „Marathon“ gerechtfertigt ist, sieht man schon daran, dass die Veranstaltung an diesem Donnerstagabend beginnt und man erst einmal eine Nacht lang durcharbeitet, bevor am Freitagmorgen die offizielle Eröffnung startet.

 

Lösungen für drei Themen

 

Drei Themen sind den eingeladenen Studierenden gestellt: Soziale Inklusion, interreligiöser Dialog und Migranten und Flüchtlinge. Für diese Problemkomplexe sollen technische Lösungen gefunden werden, Programme oder Apps oder sonstwas, was helfen kann. Genaue Vorgaben bekommen die Teilnehmenden nicht, nur eine Menge technischer Mittel an die Hand, um ihrer Fantasie und ihrem Können freien Lauf zu geben.

Man wolle Technologie nutzbar und fruchtbar machen, sagten die Veranstalter bei der Vorstellung des Events. Zu ihnen gehört der Dominikanerorden, die Flüchtlings- und Migrantensektion des Vatikans und das vatikanische Kommunikationssekretariat, zu dem auch Pope gehört.

 

Kritische Einstellung gegenüber der Industrie

 

Man sei sehr dankbar für das, was es schon an technischen Lösungen gebe, man gehe aber auch mit einer kritischen Einstellung an die Industrie heran, man wolle auch die Mentalität von Silicon Valley ändern, so einer der Veranstalter. Und wenn das zu ambitioniert sei, dann wolle man wenigstens seinen Beitrag dazu leisten.

Papst Franziskus hatte in seiner Botschaft an die TED-Konferenz in Vancouver im April 2017 betont, dass man mit Hilfe der Technik nicht nur das Weltall, sondern auch die Menschen um einen herum neu entdecken könne, genau dazu wolle man beitragen. Die Kirche lerne noch, mit diesen Instrumenten umzugehen, auch hier erhoffe man sich einen Lernerfolg.

Der Hackathon endet am Samstag mit der Prämierung der besten Ergebnisse. Aber es geht weiter, einige der Teilnehmenden werden auch bei der Vorversammlung zur Jugendsynode dabei sein, eine Kontinuität des Themas für den Vatikan und die Weltkirche ist also sicher gestellt.

(vatican news)

Die TED-Botschaft des Papstes vor einem Jahr

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08. März 2018, 13:38