Papstvideo: Gebet für Berufungen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
In dem knapp zweiminütigen Film ruft Franziskus zu Gebeten für Berufungen zum Priestertum und Ordensleben auf - und erinnert auch an seine eigene Berufungs-Geschichte:
?Mit 17 Jahren, ich war Student und arbeitete, hatte meine eigenen Pläne. Ich dachte nicht im Geringsten daran, Priester zu werden. Aber eines Tages ging ich in die Pfarrei... und da war Gott, der auf mich wartete!", so das heutige Kirchenoberhaupt. Dazu werden schwarz-weiß Fotos des jungen Bergoglio eingeblendet; außerdem sind junge Menschen aus aller Welt mit nachdenklichem Blick zu sehen, die etwa in eine Kirche gehen, sich bei einer Essensausgabe für Arme engagieren, in der Schule oder Universität sind, Messe feiern oder Ordensfrauen begegnen.
?Gott ruft auch heute noch junge Menschen, manchmal auf eine Weise, die wir uns nicht vorstellen können. Manchmal hören wir nicht auf ihn, weil wir zu sehr mit unseren eigenen Dingen beschäftigt sind, mit unseren eigenen Projekten, sogar mit unseren eigenen kirchlichen Angelegenheiten", gibt Papst Franziskus im Video, wie immer auf seiner Muttersprache spanisch, zu bedenken.
Wie erkennt man eine Berufung?
Doch wie erkennt man eine Berufung? Dazu erklärt der Papst, dass der Heilige Geist etwa durch Träume und durch ?Unruhe, die junge Menschen in ihren Herzen spüren", spreche. Er ruft im Gebetsanliegen für den Monat Februar auch dazu auf, für berufene Menschen da zu sein:
?Wenn wir ihren Weg begleiten, werden wir sehen, wie Gott Neues mit ihnen tut. Und wir werden in der Lage sein, seinen Ruf auf eine Weise anzunehmen, die der Kirche und der Welt von heute besser dient. Vertrauen wir auf die jungen Menschen! Und vor allem sollten wir auf Gott vertrauen, denn er ruft jeden von uns!", betont das katholische Kirchenoberhaupt. In Deutschland, Österreich und der Schweiz herrscht seit Jahren Priestermangel und viele Orden haben Nachwuchsprobleme. Insgesamt gibt es europaweit aber immer noch die meisten Priester; auch wenn die Zahlen rückläufig sind und Berufungen dafür an anderen Orten - etwa in Afrika oder Asien - zunehmen.
Gute Berufungspastoral wichtig
Der Leiter des weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes, der Jesuit Pater Cristóbal Fones, der das Gebetsvideo des Papstes verantwortet, betont, dass der Glaube an junge Menschen wesentlich sei, um sie zu ermutigen, ihre eigene Berufung ?in voller Freiheit zu prüfen und mutig darauf zu antworten". Dies erfordere eine Berufungspastoral, die den Dialog und die Begleitung wirklich wertschätze und gleichzeitig die konkreten Anliegen, Fragen und Hoffnungen der jungen Menschen als wichtigen Bestandteil des Berufungsprozesses annehme und akzeptiere.
Er betont in einer Pressemitteilung zum Gebetsanliegen des Papstes für den Februar weiter, dass Gott durch die Äußerungen der Jugendlichen, ?die manchmal herausfordernd oder in Frage stellend sein können, der Kirche von heute neue Wege aufzeigen kann und uns damit eine Gelegenheit zur eigenen Umkehr bietet."
Das Video schließt mit dem Gebetsaufruf des Papstes für Februar:
?Beten wir, dass die kirchliche Gemeinschaft die Wünsche und Zweifel der jungen Menschen aufnimmt, die sich berufen fühlen, die Sendung Jesu im Leben zu verwirklichen: sei es als Priester oder in einem Orden."
Hintergrund
Das Video mit den Gebetsanliegen des Papstes ist ein Projekt des ?Weltweiten Gebetsnetzwerks des Papstes“. In kurzen Videos geht Franziskus jeden Monat besonders auf eine der Herausforderungen ein, vor denen die Menschheit und die Kirche aktuell stehen.
Seit 1844 beten Millionen von Menschen im Rahmen des Gebetsapostolats für Kirche und Welt. Diese Tradition führt das Weltweite Gebetsnetzwerk des Papstes seit 2015 fort. Das Apostolat des Heiligen Stuhls wurde der Gesellschaft Jesu anvertraut - dem Jesuitenorden also, dem auch Papst Franziskus angehört. .
Am Gebetsvideo für diesen Monat beteiligt ist auch die Erzdiözese Los Angeles; Vatican Media unterstützt das Projekt. Seit 2016 wurde das Papst-Video laut Angaben des Gebetsnetzwerks in allen sozialen Netzwerken des Vatikans mehr als 240 Millionen Mal angesehen, in mehr als 23 Sprachen übersetzt und in 114 Ländern gab es Presseberichte.
(vatican news - sst)
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