Papst Franziskus: ?Auf dem Weg der Einheit nicht müde werden“
Stefan von Kempis - Vatikanstadt
?Manchmal überkommt uns Müdigkeit, wir sind entmutigt angesichts der Ergebnisse unserer Bemühungen, es scheint uns, dass auch unser Dialog und unsere Zusammenarbeit hoffnungslos, sozusagen dem Tode geweiht, sind... Aber der Herr kommt.“
Mit Jesus werde ?die Hoffnung immer wieder neu geboren“, er gebe die Kraft dazu, den Weg ?wieder aufzunehmen und neu zu beginnen“. Diese Botschaft der Hoffnung sei ein zentrales Element des unlängst begonnenen Heiligen Jahres.
?Und dieses Heilige Jahr der Hoffnung, das die katholische Kirche begeht, fällt mit einem Jubiläum zusammen, das für alle Christen von großer Bedeutung ist, nämlich dem 1700-jährigen Jahrestag des ersten großen ökumenischen Konzils, des Konzils von Nizäa. Dieses Konzil bemühte sich, die Einheit der Kirche in einer sehr schwierigen Zeit zu bewahren, und die Konzilsväter verabschiedeten einmütig das Glaubensbekenntnis, das viele Christen noch immer jeden Sonntag während der Eucharistiefeier sprechen.“
Das Credo von Nizäa sei ein gemeinsames Bekenntnis des Glaubens, das über alle Spaltungen hinausreiche, so der Papst. ?Deshalb ist dieses Jahr, in dem wir des Konzils von Nizäa gedenken, ein Jahr der Gnade, eine Gelegenheit für alle Christen, die dasselbe Glaubensbekenntnis sprechen und an denselben Gott glauben: Lasst uns die gemeinsamen Wurzeln des Glaubens wiederentdecken, lasst uns die Einheit bewahren!“
Geschenk und Herausforderung
Der gemeinsame Glaube sei zugleich Geschenk und Herausforderung. Das Jubiläum von Nizäa solle auch dazu anspornen, dass die getrennte Christenheit Zeugnis von der unter ihr wachsenden Gemeinschaft ablegt. ?Wir müssen darauf bedacht sein, dass sie nicht verloren geht, dass wir feste Bande knüpfen, dass wir die gegenseitige Freundschaft pflegen, dass wir stets weiter an Gemeinschaft und Geschwisterlichkeit arbeiten.“
Franziskus wies auch darauf hin, dass Ostern in diesem Jahr nach dem gregorianischen und dem julianischen Kalender am selben Tag gefeiert wird. Er rief erneut dazu auf, ?dass alle Christen diese Koinzidenz als Einladung verstehen, hinsichtlich eines gemeinsamen Ostertermins einen entscheidenden Schritt in Richtung Einheit zu tun“.
Gebet um christliche Einheit
Mit der Vesper am Grab des heiligen Völkerapostels Paulus beschließt der Papst jedes Jahr traditionell die Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Auch diesmal nahmen wieder zahlreiche Führungspersönlichkeiten christlicher Bekenntnisse daran teil. Das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel wurde durch den orthodoxen Metropoliten Polykarp vertreten, die anglikanische Gemeinschaft durch den Erzbischof Ian Ernest. Mit dabei in der Paulsbasilika waren auch Lehrende und Studierende des Ökumenischen Instituts Bossey des Weltrats der Kirchen.
Papst Franziskus plant zum Jubiläum des Konzils von Nizäa im Mai eine Reise an den historischen Schauplatz in der Türkei. Aus jetziger Sicht könnte das seine einzige Auslandsreise im Jahr 2025 sein, denn das Heilige Jahr sorgt dafür, dass er viele Termine in Rom hat.
(vatican news)
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