Papst: Zeugen der Hoffnung sein, die wir heute so dringend brauchen
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Zu Beginn seiner Predigt erinnerte der Papst an die Einladung der Kirche, am Hochfest unseres Herrn Jesus Christus, des Königs des Weltalls, auf den Herrn zu blicken, dessen ?Reich niemals untergeht“ (Dan 7,14).
Die Ungewissheit der Zukunft
?Das ist eine Betrachtung, die uns erhebt und begeistert. Doch wenn wir uns dann umschauen, sieht das, was wir sehen, anders aus, und beunruhigende Fragen können in uns aufkommen,“ gab Franziskus zu bedenken. ?Was sollen wir von Kriegen, Gewalttätigkeit, Umweltkatastrophen halten? Und was ist von den Problemen zu halten, mit denen auch ihr, liebe junge Menschen, konfrontiert seid, wenn ihr in die Zukunft blickt: unsichere Arbeitsplätze, wirtschaftliche und andere Ungewissheiten, die Spaltungen und Ungleichheiten, die die Gesellschaft polarisieren? Warum geschieht das alles? Und was können wir tun, um davon nicht erdrückt zu werden? Dies sind schwierige, aber wichtige Fragen.“
Mit Blick auf das Tagesevangelium (vgl. Joh 18,33-37), das den Herrn in der Rolle des Angeklagten zeigt, der von Pontius Pilatus verhört wird, rief Franziskus die jungen Menschen auf, sich wie Jesus nicht einschüchtern zu lassen, sondern immer der Wahrheit treuzubleiben, auch im Bezug auf ihren Glauben. Wörtlich sagte der Papst:
?In der Schule, unter Freunden, an den Orten, an denen ihr euch aufhaltet, gibt es vielleicht einige, die euch das Gefühl geben wollen, dass ihr nicht in Ordnung seid, weil ihr dem Evangelium und seinen Werten treu seid, weil ihr euch nicht anpasst, euch nicht verbiegt, um wie alle anderen zu handeln. Ihr aber, habt keine Angst vor ?Verurteilungen“, macht euch keine Sorgen: Früher oder später zerfallen falsche Kritik und falsche Anklagen. Und die oberflächlichen Werte, die sie stützen, werden als das entlarvt, was sie sind: Illusionen.“
Nicht auf den Schein setzen, sondern auf das, was bleibt...
Nur Werke der Liebe seien etwas Bleibendes - das, was das Leben schön macht, fuhr Franziskus fort. Dem in unserer digitalen Welt so weit verbreiteten ?Verlangen danach, gesehen, anerkannt und gelobt zu werden“, erteilte das Kirchenoberhaupt eine klare Absage: ?Wer sich von diesen Fixierungen anstecken lässt, endet darin, in Kummer zu leben. Er beschränkt sich darauf, sich ?durchzuboxen“, zu konkurrieren, sich zu verstellen, sich auf Kompromisse einzulassen und die eigenen Ideale zu verraten, um ein bisschen Anerkennung und Sichtbarkeit zu erlangen,“ warnte der Papst.
Vor Gott sei die Aufrichtigkeit der Absichten mehr wert als Zustimmung, Ruhm und Erfolg, so das Kirchenoberhaupt weiter. Eindrücklich warnte er die jungen Menschen davor, sich von ?falschen Versprechungen locken, instrumentalisieren und konditionieren“ zu lassen.
?Begnügt euch nicht damit, ,Stars für einen Tag' zu sein, weder in den sozialen Netzwerken noch in irgendeinem anderen Zusammenhang! Der Himmel, an dem ihr zu leuchten berufen seid, ist größer: Es ist der Himmel Gottes, an dem sich die unendliche Liebe des Vaters in unseren zahllosen kleinen Lichtern widerspiegelt: In der treuen Zuneigung der Ehepartner, in der unschuldigen Freude der Kinder, im Enthusiasmus der jungen Menschen, in der Fürsorge der älteren Menschen, in der Großzügigkeit der Personen des gottgeweihten Lebens, in der Nächstenliebe gegenüber den Armen, in der Ehrlichkeit der Arbeit. Das ist das wahre Firmament, an dem es wie Sterne in der Welt zu leuchten gilt: Hört nicht auf diejenigen, die euch mit Lügen etwas anderes erzählen! Es ist nicht die Zustimmung, die die Welt rettet, noch macht sie glücklich: es ist die Unentgeltlichkeit der Liebe.“
Nicht bloß dahinleben...
Es ginge also darum, nicht ?bloß dahinzuleben“ zitierte der Papst den seligen Pier Giorgio Frassati, der am Welttag der Jugend 2025 heiliggesprochen werden wird. Und daher müssten wir uns bemühen, ?die Wahrheit in der Nächstenliebe zu bezeugen, indem wir einander lieben, wie Jesus uns geliebt hat“.
Die Weltjugendtagssymbole
Am Ende der Messe fand die traditionelle Übergabe der Weltjugendtagssymbole statt, die nun ihre Pilgerreise nach Seoul antreten, wo 2027 der nächste internationale Weltjugendtag stattfinden wird. Eine Delegation portugiesischer Jugendlicher übergab die Symbole der 1986 von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufenen katholischen Jugendtage – ein großes Holzkreuz und eine Kopie der Marienikone ?Salus Populi Romani“ – zu den Klängen der Weltjugendtagshymne an ihre Altersgenossen aus Korea.
In seinem abschließenden Grußwort an die Delegationen lud der Papst die jungen Menschen ein, ?Zeugen der Hoffnung zu sein, die wir heute so dringend brauchen.“
?Möge die Gewissheit der unbesiegbaren Liebe Gottes und der Geschwisterlichkeit zwischen den Völkern überall dort wachsen, wo diese Symbole vorbeikommen. Und mögen das Kreuz des Herrn und die Ikone der seligen Jungfrau Maria allen jungen Opfern von Konflikten und Kriegen Stütze und Trost sein,“ so der abschließende Wunsch des Papstes an die jungen Menschen.
(vaticannews – skr)
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