Papst Franziskus: Ein Rosenkranz für den Weltfrieden
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
In der römischen Marienbasilika Santa Maria Maggiore leitete der Papst, der nur Stunden zuvor beim Angelusgebet zu einem ?sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten“ im Nahen Osten aufgerufen hatte, das Gebet der Glorreichen Geheimnisse des Rosenkranzes. Dabei hatte er die Teilnehmenden an der derzeitigen Vollversammlung der Weltsynode um sich geschart, auch die beim Heiligen Stuhl akkreditierten Diplomaten und alle weiteren Interessierten waren eingeladen, um ein Zeichen für den Frieden zu setzen. Auch vor der Basilika waren zahlreiche Gläubige der Einladung gefolgt. Den 7. Oktober wollen Franziskus, die Synodalen sowie Katholiken in aller Welt als Tag des Fastens und Betens um Frieden begehen.
?Liebe Brüder und Schwestern“, betete Franziskus zu Beginn der Feier, ?mit dem Rosenkranzgebet am heutigen Abend wollen wir Maria, die Königin des Friedens, anflehen, Spaltungen, Streitigkeiten und Kriege zwischen den Völkern zu beenden. Vertrauen wir uns ihrer mütterlichen Fürbitte an!“ Der Oktober ist in der katholischen Kirche auch der Rosenkranzmonat.
Ehrwürdige Marienikone
Das Gebet in Maria Maggiore fand unter den Augen der ?Salus Populi Romani“ (Heil des römischen Volkes) statt, also der ehrwürdigen Marienikone, die dort in einer Seitenkapelle aufbewahrt wird. Franziskus stattet ihr vor und nach jeder Auslandsreise eine Visite ab; damit greift er eine jahrhundertealte Tradition von Jesuitenmissionaren auf. In Maria Maggiore will der Papst aus Argentinien auch einmal begraben werden.
Die Teilnehmenden am Friedensgebet von diesem Sonntag sangen die Lauretanische Litanei und rezitierten das alte Mariengebet ?Unter deinen Schutz und Schirm“. ?O Maria, unsere Mutter, erneut kommen wir zu dir“, sagte Papst Franziskus in einem eigenen, kurzen Gebet nach dem Rosenkranz. ?Du kennst den Schmerz und die Sorge, die in dieser Stunde auf unseren Herzen lasten. Wir erheben unsere Augen zu dir, wir lassen uns von deinem Blick umfangen und vertrauen uns deinem Herzen an.“
Er nannte Maria eine ?unerschrockene Frau der Nächstenliebe“ und erinnerte daran, dass dass Leben auch für sie viele ?schwierige Prüfungen und menschliche Ängste bereitgehalten“ habe. ?Und so bitten wir dich: Höre unser lautes Rufen! Wir brauchen deinen liebevollen Blick, der uns ermutigt, auf deinen Sohn Jesus zu vertrauen. Du, die du bereit bist, dich unseres Leids anzunehmen, komm uns zu Hilfe in dieser Zeit bedrängender Ungerechtigkeit und verheerender Kriege, wisch die Tränen von den schmerzerfüllten Gesichtern derer, die den Tod ihrer Lieben betrauern, wecke uns aus der Erstarrung, die unseren Weg überschattet hat, und entwaffne unsere Herzen von den Waffen der Gewalt…“
Den Lärm der Waffen zum Schweigen bringen
Die ?Königin des Friedens“ solle ?den Lärm der Waffen zum Schweigen bringen“ und ?die Gewalt auslöschen“, die in den Herzen der Menschen schwele.
?Wende deinen mütterlichen Blick der Menschheitsfamilie zu, die die Freude des Friedens und das Bewusstsein der Geschwisterlichkeit verloren hat. Bitte für unsere gefährdete Welt, dass sie das Leben schützt und den Krieg verbannt, dass sie sich der Leidenden, der Armen, der Wehrlosen, der Kranken und Bedrängten annimmt und unser gemeinsames Haus hütet… O Mutter, Salus Populi Romani, bitte für uns!“
Abschließend segnete der Papst die Anwesenden; am Tag darauf, Montag, 7. Oktober, sind alle Gläubigen eingeladen, einen Tag des Fastens und Gebets für den Frieden auf der Welt einzuhalten.
(vatican news)
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