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Die Audienz im Vatikan Die Audienz im Vatikan  (VATICAN MEDIA Divisione Foto)

Papst an Malteserorden: Abh?ngigkeit schr?nkt Freiheit nicht ein

Franziskus hat an diesem Samstag die Teilnehmer der Botschafterkonferenz des Souver?nen Malteserordens in Audienz empfangen und betonte in seiner Ansprache die ?humanit?re Diplomatie“, die mit ?Liebe und Demut, ohne Rhetorik und Prunk“ betrieben werden müsse. Franziskus hob aber auch die kirchenrechtliche Unterordnung des Malteserordens unter den Heiligen Stuhl.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Der Papst erinnerte an das Motto der Verfassungscharta des Ordens ?Den Glauben bewahren und die Armen achten“ und sagte: ?Ihr habt eine sehr bedeutungsvolle Art, eure Betreuten zu nennen und zwar immer mit der Anrede: ´Herr Kranker´. Ihr gebt ihnen die Herrschaft, und das ist sehr schön. Indem ihr ihnen dient, dient ihr Jesus.“

Papst Franziskus ging auch auf ?die Abhängigkeit des Malteserordens vom Heiligen Stuhl“ ein und betonte, dass dies ?die Bedeutung seiner diplomatischen Vertretungen nicht schmälert, sondern ihren Sinn sogar noch besser verständlich macht, als Kanäle der apostolischen und karitativen Tätigkeit des Ordens, offen und großzügig vor allem dort, wo die Not am größten ist“. Und dann fügte er an:

?Der diplomatische Vertreter ist ein Träger des Charismas des Ordens...“

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?Der diplomatische Vertreter ist ein Träger des Charismas des Ordens, für das er sich berufen fühlt, sein Amt als kirchliche Mission auszuüben. Diese Besonderheit eurer Diplomatie schmälert keineswegs ihre Bedeutung, sondern ist ein wertvolles Zeugnis, ein beredtes Zeichen auch für die anderen Botschaften, damit auch ihre Aktivitäten auf das konkrete Wohl der Völker ausgerichtet sind und die Schwächsten wertschätzen.“

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Religiöse und karitative Ausrichtung

In einer Ansprache an die Diplomaten des laut Völkerrecht souveränen Ritterordens betonte der Papst am Samstag im Vatikan die im Kern religiöse und karitative Ausrichtung der Malteser. Auch die Aktivität der Botschafter des Ordens in 113 Ländern sei die Aktivität eines religiösen Ordens. Dazu sagte der Papst:

?Es existieren nicht zwei verschiedenen Institutionen, also einmal die des Souveränen Malteser-Ritterordens, der als Völkerrechtssubjekt für Werke der Nächstenliebe zuständig ist, und daneben das religiöse Institut.“

Vielmehr habe der Orden ?aufgrund besonderer historischer Umstände auch einen internationalen Status erlangt“ und deshalb seien dem Amt des Großmeisters besondere internationale Rechte zugewachsen. Trotzdem sei schon unter Pius XII. im Jahr 1953 entschieden worden, dass die Souveränität des Ordens lediglich eine funktionale sei, um die Erreichung der Ziele des Ordens in der Welt sicherzustellen; die Malteser blieben jedoch ihrem Wesen nach eine religiöse Ordensgemeinschaft und als solche dem Heiligen Stuhl unterstellt. Sie schuldeten dem Papst Gehorsam, weil er der Oberste der Oberen aller Ordensgemeinschaften sei.

Die Audienz im Vatikan
Die Audienz im Vatikan

Wechselseitige Zusammenarbeit

Für die Botschafter des Malteserordens in allen Erdteilen bedeute dies, dass sie mit den jeweiligen diplomatischen Vertretern des Heiligen Stuhls eine ?Beziehung der wechselseitigen Zusammenarbeit und ein gemeinsames Eintreten für das Wohl der Kirche und der Gesellschaft“ anstreben sollten. Ihre Aufgabe sei die einer ?humanitären Diplomatie“.

Die Bindung des Ordens an das Kirchenoberhaupt beschränke nicht die Freiheit des Ordens, sondern schütze ihn. Dies habe der Papst bereits mehrere Male bewiesen, indem er bei den Maltesern ?in schwierigen Momenten“ unmittelbar eingegriffen habe.

Der Souveräne Malteserorden oder kurz Malteser-Ritterorden ist eine römisch-katholische Ordensgemeinschaft, die ihren Ursprung in dem im 11. Jahrhundert in Jerusalem gegründeten Johanniterorden hat und nach dem Ersten Kreuzzug zudem zu einem geistlichen Ritterorden wurde. Papst Franziskus hatte dem Souveränen Malteserorden im September 2022 eine neue Verfassung und einen neuen Codex gegeben und auch die Führungsriege vorläufig ausgetauscht. Das Kirchenoberhaupt hatte damals den Souveränen Rat mit sofortiger Wirkung des Amtes enthoben und einen Übergangsrat eingerichtet.

(vatican news/kna)

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27. Januar 2024, 12:56