Papst: Heilige sind Wegweiser auf dem Weg der ?kumene
In seiner Ansprache ging Franziskus auf das Zeugnis der Heiligen ein, die den gemeinsamen Weg zum Ziel vorangeschritten seien und dieses auch erreicht hätten: ?Als Mitglieder der Gemeinschaft der Getauften befinden wir uns auf einem Weg, und unser gemeinsames Ziel ist Jesus Christus. Und dieses Ziel ist nicht weit weg, es ist nicht unerreichbar, denn unser Herr ist uns in seiner Barmherzigkeit entgegengekommen, er ist uns in der Menschwerdung nahegekommen und hat sich selbst zum Weg gemacht, damit wir sicher gehen können, inmitten der Kreuzungen und Irrwege der oft verlogenen Welt.“
Einen Anhaltspunkt und Führung auf diesem Weg böten die Heiligen, auch wenn es – glücklicherweise vergangene - Zeiten gegeben habe, in denen die Heiligenverehrung ?die katholischen und orthodoxen Gläubigen auf der einen Seite und die evangelischen auf der anderen Seite“ eher zu ?trennen“ schien als zu vereinen, so Franziskus weiter: ?Aber so darf es nicht sein und in Wirklichkeit ist es auch nie so gewesen im Glauben des heiligen Gottesvolkes.“
Vielmehr seien die Heiligen Schwestern und Brüder, die vor uns diesen Weg ?bis zum Ende gegangen und am Ziel angekommen“ seien:
?Sie begleiten uns als lebendige Zeugen von Christus, unserem Weg, der Wahrheit und dem Leben. Sie ermutigen uns, auf dem Weg der Nachfolge zu bleiben, auch wenn wir uns abmühen, wenn wir fallen. Wie Lichter, die von Gott entzündet werden, leuchten sie uns voraus, damit wir unser Ziel nicht aus den Augen verlieren.”
In diesem Zusammenhang erinnert Franziskus insbesondere an ?einige große nordische Heilige“, die wichtige Bezugspunkte für Christen darstellten, wie Brigitte, Heinrich und König Olav, dessen tausendster Todestag in sechs Jahren begangen wird:
?Wenn der 1000. Todestag von König Olav im Jahr 2030 unser Gebet für die Einheit und auch unseren gemeinsamen Weg inspirieren und vertiefen kann, wird dies ein Geschenk für die gesamte ökumenische Bewegung sein“, so Franziskus mit Blick auf das Jubiläum.
Ein Geschenk für die gesamte ökumenische Bewegung
Er wolle ihnen danken, denn die gegenseitige Begegnung sei ?ein lebendiges Zeichen im Zusammenhang mit der Gebetswoche für die Einheit der Christen“, die an diesem Donnerstag begann, wandte sich der Papst abschließend und mit einer Bitte an die Gäste:
?Sorgen wir dafür, dass dieses ökumenische Treffen nicht auf eine Pflichterfüllung reduziert wird und dass sie nicht selbstreferentiell wird: dass sie immer vom Heiligen Geist beseelt ist und dass sie offen ist, um die ärmsten und vergessensten Brüder und Schwestern aufzunehmen, und auch diejenigen, die sich von Gott verlassen fühlen, die den Weg des Glaubens und der Hoffnung verloren haben.“
Decken für notleidende Kinder und Handschuhe für den Papst
In seiner Ansprache, die Franziskus würdigend aufgriff, hatte der Erzbischof der evangelisch-lutheranischen Kirche von Finnland dem Papst für den Empfang der Pilger gedankt, die im Rahmen der Delegation gemeinsam nach Rom gereist waren – darunter nicht nur Katholiken und Lutheraner, sondern auch Vertreter der orthodoxen Kirche. Die Worte des Papstes, so der Erzbischof, ?werden in unseren Herzen bleiben und sie erwärmen, heute und in den kommenden Tagen“. Ganz im Sinn der Ökumene durch Caritas, die Papst Franziskus immer wieder hervorhebt, hatte die Delegation auch praktische Gastgeschenke im Gepäck: ?Eine Spende an die Hilfsorganisation Finn Church Aid“, mit der ?einhundert Decken für Kinder in schwierigen Gebieten gekauft werden können“, ebenso wie ?ein Paar Handschuhe mit dem Emblem des heiligen Olav, denn seine segnenden Hände senden Wärme in diese gefrorene Welt zurück, die die Liebe, den Frieden und die Erlösung Gottes spüren muss.“
Während ihres Aufenthaltes in Rom hatten sich die Mitglieder der Delegation auch in verschiedenen Dikasterien der Römischen Kurie umgeschaut, so hatte sie unter anderem eine Begegnung mit dem Dikasterium für die Einheit der Christen und sprachen mit Vertretern von Pope.
(vatican news - cs)
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