Papst bittet deutsche katholische Medienschaffende um ?sprachliche Abrüstung"
Gudrun Sailer - Vatikanstadt
In seinem Redetext, der als gehalten gilt, rief Franziskus die katholischen Medienschaffenden dazu auf, mit ihrer Arbeit Frieden, Freiheit und Menschenwürde zu verteidigen. Viele Medien würden heute durch Falschmeldungen und polarisierende Texte Konflikte befeuern statt sie beizulegen. Der Papst bat seine Gäste darum, ?sprachliche Abrüstung“ zu betreiben. Dabei helfe ein durch gelebten Glauben und das Evangelium ?demilitarisiertes“ Herz, heißt es in der Papstrede.
Zum Synodalen Weg der Kirche bedauerte Franziskus einmal mehr, dass die Gläubigen und die Bischöfe in Deutschland den Brief, den er ihnen 2019 geschrieben hatte, nicht ?stärker wahrgenommen, bedacht und umgesetzt“ hätten. Für den Reformprozess der Kirche halte er erstens die geistliche Dimension und zweitens die weltkirchliche Dimension für unabdingbar. Der Redetext spricht von der ?Fügsamkeit gegenüber dem Heiligen Geist und nicht gegenüber dem Zeitgeist“, und er warnt, ohne konkreter zu werden, davor, nur den eigenen kulturellen Horizont im Blick zu haben. In der Berichterstattung über den Reformprozess der Kirche sieht Franziskus – laut Redetext – die katholischen Medienschaffenden gefordert, auf gegenseitiges Verständnis zu zielen und nicht auf eine Vertiefung der Gräben zwischen verschiedenen Gruppen.
Zudem bat er die katholischen Medienschaffenden Deutschlands, in ihrer Berichterstattung immer an Arme und Benachteiligte zu denken, Kinder, Familien und ?Migranten und Flüchtlinge, die Deutschland in großer Zahl aufgenommen hat“. ?Gehen Sie von ihnen aus, von ihrer Wirklichkeit, von ihren Problemen und von ihren Hoffnungen, auch wenn dies bedeutet, gegen den Strom zu schwimmen und sich die Sohlen abzulaufen!“
Franziskus empfing die Delegation der Gesellschaft Katholischer Publizisten Deutschlands anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens. Die Audienz dauerte rund 20 Minuten.
(vatican news – gs)
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