Papst Franziskus: Was ich an Franz von Assisi sch?tze
Dennoch hat der Papst, der bei seinem Amtsantritt 2013 als erster in der Geschichte den Namen Franziskus annahm, immer wieder offen seine Bewunderung für den hl. Franz von Assisi geäußert. So auch jetzt wieder in einem kurzen Interview mit der Monatszeitschrift ?San Francesco“, die vom ?Sacro Convento“ der Minderen Brüder in Assisi herausgegeben wird.
Interview
Eure Heiligkeit, wer ist der heilige Franziskus für Sie?
?Für uns alle, für die Kirche, ist der heilige Franziskus ein besonderer Heiliger, ein Heiliger, der Christus in besonderer Weise nachgeahmt hat. Alle Heiligen, alle Christen wollen den Herrn nachahmen, aber er ist in die Geschichte eingegangen als derjenige, der Jesus Christus bis zum Ende nachahmen wollte, mit Demut und Güte. Er ist der Heilige der Demut und der Güte. Er ist der Heilige, der alle ins Einverständnis setzt, er ist der Heilige der Geduld - er hatte so viel Geduld mit den Brüdern! Franziskus verlangt nichts und bietet sich allen an. Ich habe mich gefreut, dass die Krippe (auf dem Petersplatz) in diesem Jahr aus Greccio kam, denn es war seine Intuition, und deshalb ist Franziskus ein universeller Heiliger, der zeigt, wie man Jesus Christus nachahmen kann.“
Was ist das Geschenk, das der Heilige Geist der Kirche und der Welt durch die Franziskaner machen will?
?Ein Zeugnis der Vergebung und der Güte zu geben. Ein Franziskaner muss im Sakrament der Versöhnung sehr aufnahmebereit sein, alles vergeben. Der Herr wird nicht müde zu vergeben; Franziskus hatte ein großes Herz, und auch er wurde nicht müde, Vergebung zu gewähren. Was ich von den Franziskanern erwarte, ist, dass sie Apostel der Versöhnung und der Vergebung sind…“
Wir leben heute in einer sehr heiklen Zeit. Sie ähnelt den Wehen bei einer Geburt; es gibt so viel Schmerz ,und doch scheint sie auch mit viel Hoffnung schwanger zu sein. Was ist Ihrer Meinung nach die grundlegende Einstellung, um mit Glauben, Weisheit und Liebe diesen Wandel der Zeit zu leben…?
?Brücken! Brücken bauen. Die ausgestreckte Hand. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs bis heute hat die Welt nicht aufgehört, überall Kriege zu führen: Wir sehen vor allem Palästina und die Ukraine, weil sie uns nahe sind. Es gibt so viel Grausamkeit, so viele Menschen, die aus politischen Gründen im Gefängnis sitzen – deshalb bitte ich um Brücken des Friedens. Das ist die Gnade, die wir von Franziskus erbitten müssen, und ihr Franziskaner müsst helfen, diese Brücken zu bauen.“
(vatican news – sk)
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