Papst betet im Petersdom in Rom um Frieden in der Welt
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
?Du, Königin des Friedens, leidest mit uns und für uns, wenn du siehst, wie viele deiner Kinder von Konflikten heimgesucht werden und aufgrund der Kriege, die die Welt zerreißen, verängstigt sind. In dieser dunklen Stunde blicken wir tief in deine leuchtenden Augen und vertrauen uns deinem Herzen an, das mit unseren Schwierigkeiten mitfühlt,“ begann das Kirchenoberhaupt die Gebetsstunde, deren Titel der entnommen war: Pacem in terris.
Um 18 Uhr versammelten sich diesen Freitag Gläubige aus verschiedenen Regionen der Erde im Petersdom, um mit Papst Franziskus den Frieden zu erflehen. Zahlreiche Kardinäle, Bischöfe, Priester, Ordensleute und Laiendelegierte der derzeit in Rom tagenden Weltbischofssynode nahmen an dem Rosenkranzgebet teil, bei dem die schmerzhaften Geheimnisse mit Betrachtungen der Kirchenväter meditiert wurden. Und der Termin war nicht zufällig gewählt: am 27. Oktober vor 37 Jahren hatte der heilige Papst Johannes Paul II. zum ersten Mal zu einem eingeladen, an dem damals 50 Vertreter christlicher Kirchen und 60 Vertreter anderer Weltreligionen teilnahmen.
Papst Franziskus und die Gebetstage für den Frieden
Der Krieg in Nahost, in der Ukraine und die vielen anderen Konflikte und Kriege weltweit zeigen, dass unsere Welt einfach keinen Frieden findet. Diesen Frieden, den Franziskus immer wieder so eindringlich anmahnt. Nicht umsonst hat er ja auch schon mehrfach spezielle Gebetstage ausgerufen, etwa 2013 für Syrien, 2021 für den Libanon - und am 31. Mai 2022 für die Ukraine.
Und so wollte Franziskus den Menschen auch in dieser dunklen Stunde wieder Trost spenden, das Leid in diesen Krisensituationen auf Fürsprache der Gottesmutter unserem Erlöser anvertrauen.
?Mutter, ergreife jetzt noch einmal die Initiative für uns, in diesen von Konflikten zerrissenen und von Waffen verwüsteten Zeiten. Wende deinen barmherzigen Blick der Menschheitsfamilie zu, die den Weg des Friedens verlassen hat, die Kain dem Abel vorgezogen hat und die nicht wieder zu einer häuslichen Atmosphäre findet, da sie den Sinn für Geschwisterlichkeit verloren hat. Bitte für unsere Welt, die in Gefahr und Aufruhr ist. Lehre uns, das Leben anzunehmen und zu bewahren – jedes menschliche Leben! – und uns loszusagen vom Wahnsinn des Krieges, der Tod sät und die Zukunft auslöscht“, so die eindringliche Bitte des Papstes an diesem Freitag.
Wörtlich sagte er:
?Nimm uns an die Hand, führe uns zur Umkehr, mach, dass wir Gott wieder an die erste Stelle setzen. Hilf uns, die Einheit in der Kirche zu bewahren und Gemeinschaft in der Welt zu stiften. Erinnere uns an die Bedeutung unserer Aufgabe, lass uns wahrnehmen, dass wir Verantwortung tragen für den Frieden, dass wir gerufen sind zu beten und anzubeten und für das ganze Menschengeschlecht einzutreten und Wiedergutmachung zu leisten.“
Unser Friede sei Jesus, und deshalb könnten wir alleine nichts tun, stellte Franziskus fest. Die Gottesmutter bat er, ?die Gemüter derer aufzurütteln, die in Hass gefangen sind" und jene zu bekehren, die Konflikte nährten und schürten.
Wecke wieder Hoffnung...
?Du Morgenröte des Heils, eröffne Lichtblicke in der Nacht der Konflikte. Du Wohnstatt des Heiligen Geistes, inspiriere die Verantwortlichen der Staaten zu Wegen des Friedens. Du Herrin aller Völker, versöhne deine Kinder, die vom Bösen verführt und von der Macht und vom Hass geblendet sind. Du, die du einem jeden nahe bist, verringere die Distanz zwischen uns. Du, die du für alle Mitgefühl hegst, lehre uns, für andere zu sorgen. Du, die du die Zärtlichkeit des Herrn offenbarst, lass uns zu Zeugen seines Trostes werden. Du Königin des Friedens, gieße die Harmonie Gottes in unsere Herzen ein. Amen,“ schloss das Gebet des Papstes um Frieden in der Welt im Petersdom in Rom.
(vaticannews – skr)
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