Papst zu Nahost-Konflikt: Humanit?re Hilfe zulassen, Geiseln frei lassen
Stefanie Stahlhofen - Vatikanstadt
Die radikalislamische Hamas hatte Israel am 7. Oktober einen Terrorangriff auf Israel gestartet. Zeitgleich zu massiven Luftangriffen drangen Hunderte Terroristen aus dem Gazastreifen in das Grenzgebiet nach Israel ein. Sie überfielen mit großer Brutalität Dörfer und Kibbuzim in Grenznähe. Auf einem Musikfestival in der Nähe töteten die Terroristen mehr als 250 Personen. Die Hamas nahm zudem mehr als 200 Geiseln. Die israelische Regierung erklärte daraufhin den Kriegszustand und startete Vergeltungsangriffe im Gazastreifen. In Gaza wurde auch ein anglikanisches Krankenhaus getroffen - beide Seiten machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Auch eine orthodoxe Kirche in Gaza wurde zerstört. Papst Franziskus sagte angesichts dessen:
?Liebe Brüder und Schwestern. Ich denke erneut an das, was in Israel und Palästina geschieht. Ich bin sehr besorgt und leide. Ich bete und bin allen, die leiden, nahe, allen Opfern und Geiseln und ihren Familien. Ich denke an die schlimme humanitäre Situation in Gaza und es schmerzt mich, dass in den vergangenen Tagen ein anglikanisches Krankenhaus und eine orthodoxe Kirche getroffen wurden. Ich erneuere meinen Appell für humanitäre Korridore, dass humanitäre Hilfen weiter ankommen können, und dass die Geiseln freigelassen werden."
Erst diesen Samstagmorgen (21.10) war erstmals seit der Eskalation der Gewalt vor rund 14 Tagen der ägyptische Grenzübergang Rafah geöffnet worden, über den erste Hilfslieferungen in den Gazastreifen anliefen. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) transportierten 20 LKWs medizinische Hilfsgüter sowie lebenswichtige Güter für 300.000 Menschen für drei Monate. Nach der Durchfahrt soll der Grenzübergang wieder geschlossen worden sein.
Papst Franziskus verurteilte nach seinem Mittagsgebet diesen Sontag auf dem Petersplatz alle Kriege und mahnte eindringlich zu einem Ende der Gewalt:
?Jeder Krieg auf der Welt, ich denke auch an die gemarterte Ukraine, ist immer eine Niederlage. Ein Krieg ist immer eine Niederlage, er zerstört die menschliche Geschwisterlichkeit. Brüder hört auf damit, hört auf! Ich erinnere daran, dass ich für den kommenden Freitag, 27. Oktober, einen Buß-, Gebets- und Fastentag angesetzt habe. Um 18.00 Uhr werden wir auf dem Petersplatz eine Stunde lang für den Weltfrieden beten", lud Papst Franziskus zudem alle ein, mit ihm gemeinsam für Frieden zu beten.
Nahost-Friedenskonferenz ohne Ergebnis
Eine erste internationale Friedenskonferenz während des Nahost-Konflikts hatte dieses Wochenende in Ägyptens Hauptstadt Kairo stattgefunden; endete jedoch ohne Ergebnis. In der Nacht auf Sonntag hat die israelische Armee unterdessen laut Medienberichten weitere zahlreiche Ziele angegriffen, die laut eigener Aussage von militanten Gegnern genutzt werden. Betroffen waren den Berichten nach Orte im Gazastreifen, eine Moschee im besetzten Westjordanland, Ziele im Südlibanon und offenbar zwei Flughäfen in Syrien.
(vatican news/agenturen - sst)
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