Papst: Nur die Liebe stillt den Durst des Herzens
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Mehr als 2.000 Gläubige hatten sich in der ?Steppe-Arena“ eingefunden, um mit dem ersten Papst, der die Mongolei besucht, die heilige Messe zu feiern. Etwas mehr als eine Stunde lang war die multifunktionale, überdachte Eishalle der Hauptstadt dafür eigens zur ?Kirche“ umfunktioniert worden. Bei der Messfeier waren auch Pilger aus den Philippinen, Vietnam und Kamerun dabei. Als Zelebrant am Altar stand dem Gast aus Rom der jüngste Kardinal der katholischen Weltkirche zur Seite: Der 49jährige Italiener Giorgio Marengo leitet die Apostolische Präfektur Ulaanbaatar und ist in der Mongolei für knapp 1.500 Katholiken mit neun Kirchen zuständig.
Der unstillbare Durst nach Glück...
Das Psalmwort vom ?Durst nach Gott“ aufgreifend, beschrieb Franziskus den ?unstillbaren Durst nach Glück“ den wir ?auf der Suche nach Sinn und Richtung im Leben“ alle in uns tragen. Und diesem Durst entspreche der christliche Glaube, der nicht versuche, ihn ?mit Palliativa oder Surrogaten zu lindern,“ erklärte Franziskus. Stattdessen öffne er uns für die Begegnung mit ?dem Gott der Liebe, der uns entgegenkommt, um uns zu seinen Kindern und untereinander zu Brüdern und Schwestern zu machen.“
Der wertvolle Dienst der Missionare
Lobende Worte fand der Papst auch für die Missionare, die in der Mongolei - einem der Länder mit der geringsten Katholikenzahl weltweit - Dienst tun und dabei gelegentlich Probleme mit speziellen Visa und Aufenthaltsgenehmigungen haben.
?In den Wüsten des Lebens und in der Mühsal, eine kleine Gemeinschaft zu sein, lässt der Herr euch das Wasser seines Wortes nicht fehlen, insbesondere durch Prediger und Missionare, die gesalbt vom Heiligen Geist, dessen Schönheit aussäen. Und das Wort führt uns immer wieder zum Wesentlichen des Glaubens zurück: sich von Gott lieben zu lassen, um aus unserem Leben eine Gabe der Liebe zu machen. Denn nur die Liebe stillt wirklich unseren Durst.“
Die Gefahr der weltlichen Mentalität
Der weltlichen Mentalität, die uns glauben mache, ?dass Erfolg, Macht und materielle Dinge genügen, um die Dürre unseres Lebens zu beheben“, erteilte der Papst eine klare Absage. Dies führe ?zu nichts Gutem, sondern lässt uns noch vertrockneter zurück als zuvor,“ so seine Warnung.
?Es nützt nicht groß, reich oder mächtig sein, wenn man glücklich sein möchte. Nur die Liebe stillt den Durst unseres Herzens, nur die Liebe heilt unsere Wunden, nur die Liebe schenkt uns wahre Freude. Und das ist der Weg, den Jesus uns gelehrt und uns eröffnet hat…. Auch dann, wenn lieben bedeutet, sich selbst zu verleugnen, gegen persönliche und weltliche Egoismen zu kämpfen sowie das Risiko einzugehen, in Geschwisterlichkeit zu leben.“
Die Grußworte am Ende der Messe
Das Grußwort Kardinal Marengos am Ende der Messe beantwortete der Papst mit einem herzlichen Dank an die ?guten Christen und rechtschaffenen Bürger“ des Gastgeberlandes. ?Ich danke Gott für euch, denn er liebt es, durch euch im Kleinen große Dinge zu vollbringen“, lobte Franziskus.
Seinen Dank weitete er auch auf ?die Brüder und Schwestern anderer christlichen Konfessionen und Religionen“ aus:
?Lasst uns weiterhin gemeinsam in der Geschwisterlichkeit wachsen, als Samenkörner des Friedens in einer Welt, die trauriger Weise von zu vielen Kriegen und Konflikten heimgesucht wird,“ so der Appell des Papstes am Ende der Messe an diesem Sonntag – der ersten, die ein Papst jemals in der Mongolei gefeiert hat.
(vaticannews – skr)
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