Papst: Verführung zur Gleichgültigkeit ist gro?es Problem
Mario Galgano - Vatikanstadt
?Ihr hingegen seid nicht gleichgültig geblieben gegenüber dem Schmerz, den ihr auf den Gesichtern so vieler junger Menschen gesehen habt, die von großem existenziellem Leid betroffen sind, vor allem jener, deren Leben durch Drogen und andere Süchte zerstört wurde“, sagte der Papst an die Anwesenden gewandt. ?Ihr habt euch zu ,Nachbarn', ja zu ,Geschwistern' so vieler Menschen gemacht, die ihr auf der Straße aufgelesen habt, und wie im Gleichnis vom barmherzigen Samariter habt ihr sie begleitet, um sie zu behandeln, zu heilen und ihnen zu helfen, ihre Würde wiederzuerlangen“, fügte er an.
Franziskus lobte das ?Charisma der Hoffnung“ der Vereinigung. ?Ihr dürft diese eure Berufung zur Hoffnung niemals aufgeben! Sie ist die bescheidenste der theologischen Tugenden, aber die alltäglichste und stärkste“, sagte er abweichend vom Redemanuskript.
?Ihr wisst sehr gut“, fuhr er fort, ?dass Hoffnung zu bringen nicht nur bedeutet, bei der Überwindung von Lastern und Traumata zu helfen, sondern auch einen Platz in der Familie und in der Gesellschaft zu ermöglichen.“
Der Papst erinnerte dann an die Worte seines Vorgängers Benedikt XVI., als dieser 2017 die Vereinigung im brasilianischen Guaratingueta besuchte: ?Die Wiedereingliederung in die Gesellschaft ist zweifellos ein Beweis für die Wirksamkeit Ihrer Initiative. Aber was am meisten auffällt und die Gültigkeit der Arbeit bestätigt, sind die Bekehrungen, die Wiederentdeckung Gottes und die aktive Teilnahme am Leben der Kirche.“
Charisma der Hoffnung
?Euer Charisma der Hoffnung, als ein Geschenk, das der Heilige Geist in eurer Mitte erweckt hat, führt euch dazu, euch um die Menschen in ihrer materiellen und geistigen Ganzheit, an Leib und Seele, zu kümmern“, fügte er hinzu. Dies fordere auch nach 40 Jahren Einsatz dazu, ?keine Angst vor dieser neuen Phase“ zu haben, sondern ?in Demut und Vertrauen zu leben und die geistige Gemeinschaft unter euch zu bewahren“. ?Und der Herr, der diese Reise mit Ihnen begonnen hat, wird Ihnen nahe bleiben und sie bis zum Ende begleiten“, so der Papst.
?Ich bin Gott und Ihnen dankbar für Ihr Zeugnis in den verschiedenen Werken Ihrer Vereinigung, wie den ,Fazendas da Esperança', die über ganz Brasilien verstreut und seit 1998 auch in anderen Ländern präsent sind. Ich bin auch sehr dankbar für die Arbeit, die Sie mit Priestern, Seminaristen, Ordensmännern und -frauen leisten, indem Sie ihnen helfen, die Herausforderungen und psychologischen Probleme zu überwinden, die einige Gott geweihte Menschen betreffen. Machen Sie weiter mit dieser guten Arbeit, die für die Kirche so notwendig ist“, schloss er.
Hintergrund
Die ?“ – wie die Gemeinschaft auf Deutsch heißt, die unter anderem für die ?Fazendas da Esperança“ verantwortlich zeichnet – ist eine internationale Gemeinschaft der Gläubigen, die vom ehemaligen Päpstlichen Rat für die Laien anerkannt wurde. Am Anfang wollten die Gründer vor allem das Gebot leben, den Nächsten wie sich selbst zu lieben, und zwar durch zwei Charismen: das der Einheit und das franziskanische Grundprinzip der Nächstenliebe.
Der Mitbegründer Bruder Hans Stapel wurde am 30. Dezember 1945 in Geseke (Deutschland) am Ende des Zweiten Weltkriegs als Sohn von Franz Stapel und Else geboren. Noch in Deutschland entdeckte er die Charismen der Einheit von Chiara Lubich, Begründerin der Fokolarbewegung und der Armut vom Heiligen Franz von Assisi. Frei Hans Stapel, wie sie ihn in Brasilien nennen, gilt als Vater der ?Fazenda da Esperança“, einer Gemeinschaft, die sich von einem Genesungszentrum für Drogenabhängige zu einer spirituellen Familie innerhalb der katholischen Kirche entwickelte.
(vatican news)
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