Papst beim Angelus: Alles in Christus investieren
Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt
Das Gleichnis von der kostbaren Perle wird im Neuen Testament nur im Evangelium nach Matthäus erzählt (Mt 13,46). Darin vergleicht Jesus das Himmelreich mit einem Kaufmann, der gute Perlen sucht und schließlich auch eine kostbare Perle findet. Daraufhin verkauft er alles, was er hat, um diese eine kostbare Perle erwerben zu können.
?Und das ist auch eine Aufforderung an uns, uns nicht in der Gewohnheit, in der Mittelmäßigkeit derer abzuschotten, die sich zufriedengeben, sondern die Sehnsucht wachzuhalten: Träume vom Guten zu kultivieren, die Neuheit des Herrn zu suchen, denn der Herr wiederholt sich nicht, er bringt immer wieder Neues, macht alles im Leben neu (vgl. Offb 21,5),“ gab Franziskus zu bedenken.
Doch genauso wie beim Kaufmann brauche es dafür ein ?geschultes Auge“, damit wir inmitten der vielen Angebote des Lebens auch das Kostbarste finden können. Das, was uns den Himmel auf Erden spüren lässt: die Begegnung mit dem Herrn.
Das finden, worauf es im Leben ankommt...
?Auch das ist eine Lehre für uns: Jeden Tag, zu Hause, auf der Straße, bei der Arbeit, im Urlaub, haben wir die Möglichkeit, das Gute zu erkennen. Und es ist wichtig, das zu finden, worauf es ankommt: uns darin zu üben, die kostbaren Edelsteine des Lebens zu erkennen und sie vom Firlefanz zu unterscheiden. Vergeuden wir unsere Zeit und unsere Freiheit nicht mit trivialen Dingen, mit einem Zeitvertreib, der uns innerlich leer macht, während uns das Leben doch jeden Tag die kostbare Perle der Begegnung mit Gott und mit den anderen anbietet!“
Die Perle von der der Herr erzähle, sei nämlich er selber. Und deshalb müssten auch wir es so halten, wie der Kaufmann, der jedes Gut opfert, um diese eine Perle zu besitzen:
?Als er ihren unermesslichen Wert erkennt, … ändert er das Inventar seines Lagers radikal; es bleibt nichts übrig als diese Perle: sie ist sein einziger Reichtum, der Sinn seiner Gegenwart und seiner Zukunft.“
Abschließend gab der Papst noch folgenden Denkanstoß:
?Verinnerlichen wir also diese drei Gesten des Kaufmanns – suchen, finden, kaufen – und stellen uns einige Fragen. Suchen: Bin ich in meinem Leben auf der Suche? Habe ich das Gefühl, angekommen zu sein; gebe ich mich zufrieden oder übe ich mich in der Sehnsucht nach dem Guten? Zweitens, Finden: Übe ich mich darin, zu unterscheiden, was gut ist und von Gott kommt, und weiß ich, wie ich auf das verzichten kann, was mir wenig oder nichts bringt? Und schließlich der Kauf: Weiß ich, wie ich mich für Jesus verausgaben kann? Steht er für mich an erster Stelle, ist er das höchste Gut in meinem Leben? Es wäre schön, heute zu Ihm zu sagen: "Jesus, Du bist mein höchstes Gut".“
(vaticannews – skr)
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