Papst: Priester brauchen Begleitung und keine Doppelzüngigkeit
Mario Galgano - Vatikanstadt
Papst Franziskus hat einmal mehr seine Sicht der Dinge über die Entwicklung des Priestertums geäußert. In seiner Rede an die Gäste im Vatikan sagte er:
?Das geistliche Leben eines Priesters wächst nicht, wenn man nur auf Formalismen achtet oder den einen oder anderen Dienst vorläufig mit anderen Mitteln absichert, sondern wenn man die Initiative dem Geist überlässt. Überlasst die Initiative dem Heiligen Geist: Er ist es, der die Umkehr und die Harmonie im Leben eines Priesters bewirkt. Untreue ist nicht zu dulden, sondern ans Licht zu bringen, ins Licht des Geistes. Er allein heilt uns von der Untreue.“
Dies betonte Papst Franziskus, als er an diesem Samstagvormittag, am 24. Juni, im Vatikan mit den Mitgliedern des Generalkapitels der Diener des heiligen Paraklet zusammentraf, einer männlichen Kongregation, deren Charisma darin besteht, ?Priestern in Schwierigkeiten zur Seite zu stehen, um denen, die das Weihesakrament empfangen haben, jeden möglichen und umsichtigen Dienst zu leisten“.
Den Weg der Läuterung der Kirche teilen
Die Berufung der Diener des heiligen Paraklet bestehe also darin, sich ?in seinen Priestern in den Dienst Christi zu stellen“, so der Papst:
?In der gegenwärtigen Zeit bedeutet dies auch, den besonderen Weg der Reinigung zu teilen, den die Kirche aufgrund der Missbrauchsdramen durchläuft.“ Begleitung statt Doppelzüngigkeit, also einer falschen Kritik seien diesbezüglich notwendig.
Der Papst zitierte eine Passage aus gehalten hatte, und betonte, dass ?die Sünde uns entstellt und wir ihre Demütigung schmerzlich erfahren, wenn wir selbst oder einer unserer Mitbrüder im Priester- oder Bischofsamt in den bodenlosen Abgrund des Lasters, der Korruption oder, noch schlimmer, des Verbrechens stürzen, das das Leben anderer zerstört“.
In einer solchen Situation bedeute es Diener des heiligen Paraklet zu sein, sich ihr Leben der Begleitung der Mitbrüder im Priester- und Ordensstand zu widmen, indem sie ihnen ?einen Weg der Askese, der Umkehr und der geistlichen und beruflichen Erneuerung“ anbieten sollten. Im Geist und im Stil des barmherzigen Samariters stellten sie sich an die Seite dieser Mitbrüder und teilten mit ihnen ihr Leben und das tägliche Gebet.
Spiritualität der Wiedergutmachung
Der Papst erklärte, dass die Nähe zu Brüdern in Schwierigkeiten auch bedeutet, zur Wiederherstellung der Harmonie beizutragen:
?Ihr stellt sie vor allem in eine Gemeinschaft, eine Gebetsgemeinschaft, die dazu beiträgt, die Harmonie des Lebens wiederherzustellen, die durch eine berufliche Krise immer beeinträchtigt wird. Während ihr euch mit den vielen Facetten dieses Problems auseinandersetzt, lade ich euch ein, die Spiritualität der Wiedergutmachung zu vertiefen, ausgehend von der Notwendigkeit der Läuterung, im Dienst der Heiligkeit der Hirten des Gottesvolkes.“
?Möge der Geist“, so Franziskus abschließend, ?euch helfen, jeden einzelnen mit den Augen Jesu, mit seiner Liebe, mit seiner Zärtlichkeit zu betrachten“.
Hintergrund
Die Kongregation wurde 1947 von Pater Gerald Fitzgerald in Jemez Springs, New Mexico, gegründet; sie ist nach dem Parakleten benannt - einer Darstellung des Heiligen Geistes, die als Fürsprecher oder Helfer interpretiert wird. Nach einer Reihe von Prozessen im Zusammenhang mit sexuell missbrauchenden Priestern, die in den Einrichtungen des Ordens behandelt wurden, hat der Orden seine ganzheitlichen Programme im ?Vianney Renewal Center“ in Dittmer, Missouri, einer Gegend außerhalb von St. Louis, neu strukturiert.
(vatican news)
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