Fronleichnam im Spital: Papst hat sich den Tag lang ausgeruht
Mario Galgano - Vatikanstadt
An diesem Donnerstagnachmittag, am Fronleichnamsfest, habe der Papst die Eucharistie empfangen, so die Vatikan-Mitteilung. Weiters ging es in der Meldung um die vielen Botschaften der Nähe, die der Papst in den vergangenen Stunden erhalten habe. Er sei vor allem gerührt von der Zuneigung der Familie des kleinen Miguel Angel, der von Papst Franziskus am 31. März bei seinem Besuch in der pädiatrischen Onkologie und Neurochirurgie des Krankenhauses getauft wurde. ?Der Heilige Vater wollte der Mutter persönlich mit einem kurzen Telefonat danken“, heißt in der Botschaft des vatikanischen Presseamtes.
Drei Stunden habe die Operation am Darm gedauert, hatte am Mittwochabend der Chirurg Sergio Alfieri erläutert. Der Papst-Chirurg machte auch deutlich, dass er die mediale Aufregung rund um den aktuellen Eingriff teilweise überzogen fand.
Der kleine Miguel Angel
Sie hatten sich am 31. März gesehen, als sie ihren kleinen Miguel Angel unter Tränen und unter dem - ebenfalls bewegten - Lachen der Krankenschwestern tauften. An diesem Donnerstagnachmittag telefonierten sie miteinander: ein paar Scherze, Worte der Zuwendung für ein Kind, das eine große Prüfung bestanden hat. Der Schauplatz ist derselbe: das Krankenhaus Gemelli, wo der Papst seit Mittwoch wegen einer Laparotomie und einer Bauchdeckenplastik mit Prothese stationär behandelt wird. Von seinem Krankenhauszimmer im zehnten Stock aus erfuhr Franziskus, dass die Mutter des Kindes, das er Ende März auf der Station für Kinderonkologie und Kinderneurochirurgie kennengelernt hatte, als der Papst wegen einer infektiösen Bronchitis im Krankenhaus lag, im Laufe des Nachmittags ins Krankenhaus gekommen war. Der Papst rief die Frau daraufhin telefonisch an, berichtet das Presseamt des Vatikans, weil er ?beeindruckt“ war von der Zuneigung der Frau, die Peruanerin ist und seit mehreren Jahren mit einem Teil ihrer Familie in Italien lebt, und die dem Papst ein ?Gute Besserung“-Poster schenkte.
Eine neue Begegnung
Eine neue virtuelle Begegnung also mit der jungen Mutter nach der vor drei Monaten, als der Papst - wie schon beim Krankenhausaufenthalt 2021 - in diesem Bereich des Krankenhauses erschien, der trotz der Fröhlichkeit der Farben, der gemalten Wände und der Spielzeuge den tiefsten Schmerz in sich birgt, den der Kinder und ihrer von der Krankheit verwundeten Körper und den ihrer Eltern, die für einige Augenblicke Trost in den Streicheleinheiten und Segnungen des Papstes fanden.
Die Geschichte von Miguel Angel
Miguel Angel ist glücklicherweise kein Krebspatient, aber als er nur wenige Tage alt war, ging auch er am 30. März ein großes Risiko ein, als er bei einem schweren Sturz aus seinem Autositz das Bewusstsein verlor. In einem Wettlauf mit der Zeit wurde er ins Krankenhaus gebracht - zuerst ins römische Krankenhaus ?Umberto I“ und dann ins Gemelli-Spital - dank der Hilfe von zwei Polizistinnen des Büros für allgemeine Prävention und öffentliche Rettung des Polizeipräsidiums Rom, die während eines Nachbarschaftsdienstes in ihrem Auto in der Via Palmiro Togliatti eine Autohupe hörten und sofort alarmiert wurden. Im Auto saß die weinende und sehr aufgeregte Mutter mit dem bewusstlosen Baby im Arm, während ihr Ehemann versuchte, so schnell wie möglich in die Notaufnahme zu gelangen. Die Polizistinnen schalteten sofort einen Vermittlungsdienst ein, so dass die Mutter die Notaufnahme des Umberto I erreichen konnte. Miguel Angels Zustand war jedoch ernst und so wurde er in das Gemelli-Krankenhaus verlegt, noch am selben Tag wie Papst Franziskus. Dieser traf ihn am Tag nach seiner Einlieferung und taufte ihn, während er in der mobilen Wiege lag, mit einigen Spritzern gesegneten Wassers aus dem Nierenbecken. Dann riet er seiner Mutter: ?Er ist bereits ein Christ. Wenn du in die Pfarrgemeinde gehst, sag, dass der Papst ihn getauft hat.“
Das Grußplakat
Die junge Mutter hat es geschafft: An diesem Donnerstag, wie gesagt, hat sie Franziskus ihre Dankbarkeit mit einem Grußplakat ausgedrückt, auf dem sie alle Fotos ihrer ?hermosa“ (schönen) Familie, der Söhne Massimo Antonio und José Miguel und der übrigen Familie in Peru, angebracht hat. Dazu eine Widmung, in der sie dem Papst für den ?Segen“ ihres kleinen Kindes danken, und die Einladung: ?Wir würden Sie gerne persönlich kennenlernen und einen Nachmittag mit Ihnen verbringen, damit Sie unsere Familie besser kennenlernen können.“
(vatican news)
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