Papst verl?sst Gemelli-Klinik: Umarmung für ein trauerndes Paar
Mario Galgano - Vatikanstadt
?Heiliger Vater, ich kann es nicht mehr ertragen. Bete für uns...“. Der Schrei einer Frau, die in der vergangenen Nacht ihre kleine Tochter Angelica verloren hat, unterbricht die Atmosphäre der Begrüßung, des Beifalls und der Rufe ?Papa Francesco, alles Gute!“ der Menschenmenge, die sich am Eingang des Gemelli-Krankenhauses versammelt hatte, das Papst Franziskus an diesem Samstag, am 1. April, gegen 10.35 Uhr verlassen hat, nachdem er drei Tage lang wegen einer Bronchitis im Krankenhaus war.
Der Papst wurde am Morgen entlassen, nachdem ihm das Team von Ärzten und medizinischem Personal, das ihn in den letzten Tagen begleitet hat, die Verbesserung seines Gesundheitszustandes bestätigt hatte. Von ihnen, mit denen er am Donnerstagabend eine Pizza gegessen hatte, verabschiedete sich der Papst zum letzten Mal, bevor er die Einrichtung verließ. Wie das Presseamt des Vatikans berichtet, waren auch der Rektor der Katholischen Universität, Franco Anelli, mit seinen engsten Mitarbeitern, dem Generaldirektor der Poliklinik, Marco Elefanti, und dem allgemeinen kirchlichen Assistenten der Katholischen Universität, Monsignore Claudio Giuliodori, anwesend.
Anschließend verließ der Papst das Krankenhaus, in dem er zum zweiten Mal Patient war, in einem weißen Fiat 500L, in dem sich in der Zwischenzeit eine Gruppe von Menschen und Journalisten versammelt hatte, um ihn für einen Gruß und einen Segen anzuhalten. Hinter dem Auto kam eine Frau mit ihrem Mann auf den Papst zu, um ihm von der Tragödie zu erzählen, die sie beide wenige Stunden zuvor erlebt hatten, als sie ihre Tochter verloren. Franziskus hörte sich die Worte der Frau an, die unter Tränen immer wieder sagte: ?Danke, danke...“. Dann umarmte er sie, drückte sie an seine Brust und gab ihr einen Kuss. Das Gleiche tat sie ihrem Mann, der mit tränenerstickter Stimme sagte: ?Du kanntest sie, denn 2019 bist du nach Casal Bertone gekommen und hast sie in deinen Armen gehalten.“ ?Lasst uns für Angelica beten“, flüsterte der Papst und hielt die Hände des Paares. Dann gab er ihnen seinen Segen und Trost.
Eine Art Pressekonferenz
Bevor er ins Auto stieg, begrüßte und streichelte der Papst noch einige Kinder. Einem drückte er sein Autogramm auf den Gips. Einige Augenblicke lang unterhielt sich Papst Franziskus auch mit einigen der anwesenden Reporter, die sich seit den frühen Morgenstunden auf dem Parkplatz des Gemelli-Spitals versammelt hatten, und scherzte mit ihnen über seinen Gesundheitszustand. ?Ich bin noch am Leben“, sagte er lächelnd und bestätigte, dass er an diesem Sonntag, den 2. April, zur Palmenmesse und zum Angelus auf dem Petersplatz sein wird. ?Ich habe mich nur unwohl gefühlt, aber ich hatte keine Angst“, vertraute Papst Franziskus später den Journalisten an und bezog sich dabei auf seine Atemprobleme vom vergangenen Mittwoch, die ihn ins Krankenhaus brachten.
Auf die Frage eines Berichterstatters, ob es in diesen Tagen des Krankenhausaufenthaltes einen schönen Moment gegeben habe, antwortete der Papst, dass er von den Menschen, die im Krankenhaus arbeiten, beeindruckt gewesen sei: ?Arzt zu sein, dem Personal zu helfen, zu putzen, im Krankenhaus braucht es Heldentum und viel Zärtlichkeit mit den Kranken. Wissen Sie, die Kranken sind launisch, jeder, Launenhaftigkeit ist etwas, das mit der Krankheit kommt. Man braucht Geduld... Ich bewundere die Menschen, die im Krankenhaus arbeiten, so sehr, ich war gestern bei den Kindern und habe gesehen, wie liebevoll sie sich um sie kümmern. Morgen werde ich den Palmsonntag feiern“, fügte der Papst an, der in guter Verfassung, aber mit sehr leiser Stimme erschien, als er das Gemelli Krankenhaus verließ.
Der Rückweg führte nicht zur Casa Santa Marta, sondern zur Basilika Santa Maria Maggiore, die der Papst in den Jahren seines Pontifikats vor und nach jeder Auslandsreise über hundertmal besucht hat.
(vatican news)
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