Papst: ?Konkrete Hilfe für Erdbebenopfer“
?Lasst uns die Menschen, die wegen des Erdbebens in der #Türkei und #Syrien leiden, nicht vergessen. Beten wir weiter für die Opfer und ihre Angehörigen und engagieren wir uns in konkreter Hilfe für die Überlebenden. Der Herr tröste die von dieser Tragödie betroffenen Völker”, schreibt der Papst in einem Tweet, der am Mittwochnachmittag veröffentlicht wurde.
Schiff mit Hilfsgütern aus dem Vatikan
Am Morgen war auf Wunsch des Papstes in Neapel ein Schiff mit Hilfsgütern aus dem Vatikan gestartet. Die MSC Aurelia hat laut Kardinal Krajewski 10.000 Thermokleider an Bord, die für ein Flüchtlingszentrum im türkischen Kilis, an der Grenze zu Syrien, bestimmt sind. Das Schiff transportiert außerderm Hilfsgüter der italienischen Regierung und mehrerer Nichtregierungsorganisationen. Das Flüchtlingslager in Kilis beherbergt mehr als 60.000 Menschen, die während des Syrienkriegs geflohen sind. Viele leben in Behelfsunterkünften. Durch das Beben hat sich die Not der Flüchtlinge weiter verschlechtert; außerdem suchen nun auch durch die Naturkatastrophe obdachlos gewordene hier Zuflucht.
Die Thermohemden aus dem Vatikan hat Kardinal Krajewski, Leiter des päpstlichen Almosenamts, persönlich im Kleintransporter nach Neapel gebracht. Der polnische Kardinal ist öfter in ähnlichen Missionen selbst hinterm Steuer - auch in die Ukraine brachte er bereits mehrfach persönlich Hilfsgüter.
Papst Franziskus hat zudem der Nuntiatur in Syrien finanzielle Mittel schicken lassen, damit der durch das Beben und zuvor schon vom Krieg gezeichneten Bevölkerung geholfen werden kann.
Fehlende Hilfe in Nordsyrien
In Nordsyrien fehlt es mehr als eine Woche nach dem Erdbeben noch immer an internationaler Hilfe für die Opfer, so das katholische Hilfswerk ?Kirche in Not“. ?Die einzigen Helfer, die ich gesehen habe, stammen aus dem Libanon“, sagte Xavier Stephen Bisits, Syrien-Projektreferent bei ?Kirche in Not“, am Mittwoch in München. Die Welt dürfe dieses Land nicht vergessen.
Noch am Tag des Bebens war Bisits demnach nach Syrien gereist, um unter anderem die Regionen um Aleppo und Latakia zu besuchen, die zu den am schlimmsten betroffenen Gebieten des Staates gehörten. Auch aus Homs und Hama seien Schäden gemeldet worden. Sehr wenige Nachrichten gebe es aus der nach wie vor umkämpften Stadt Idlib an der Grenze zur Türkei. Nach zwölf Jahren Bürgerkrieg, wirtschaftlichem Zusammenbruch, Sanktionen und Pandemie sei die ?jüngste Katastrophe mehr, als viele Menschen ertragen können“, sagte Bisits.
Nuntius Zenari war in Latakia
Im stark betroffenen Latakia traf der Projektreferent auch den Apostolischen Nuntius in Syrien, Erzbischof Mario Kardinal Zenari, wie es heißt. Dieser hatte mehrere Unterkünfte von Betroffenen des Erdbebens besucht, unter anderem eine Moschee, in der sich in den ersten Tagen bis zu 2.000 Personen aufhielten. Zenari betonte, auch Papst Franziskus persönlich habe Geld für Hilfsmaßnahmen in Syrien geschickt. Der Kardinal zeigte sich insgesamt geschockt: ?Nachdem ich Aleppo, Latakia und Dschabla besucht habe, lässt sich mein Eindruck so zusammenfassen: Ich habe ein Meer des Schmerzes gesehen“, sagte Zenari.
(vatican news/kirche in not – pr/sst)
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