Vatikan: Regierungschefin Meloni beim Papst
Die angespannte soziale Lage in Italien sowie das Thema Migration standen im Mittelpunkt der Unterredungen der italienischen Regierungschefin Meloni mit den Spitzen des vatikanischen Staatssekretariats. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, ging es bei den an die Begegnung mit Papst Franziskus anschließenden Gesprächen Melonis mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sowie dem vatikanische ?Außenminister“ Erzbischof Paul Gallagher um die ?soziale Situation in Italien“, insbesondere den Kampf gegen die Armut, die Lage der Familien, den Geburtenrückgang und die Erziehung der Jugendlichen.
Auf internationalem Gebiet habe man über Europa, den Krieg in der Ukraine und das Thema Migration gesprochen. Das Klima der Gespräche im Staatssekretariat wurde als ?herzlich“ bezeichnet, man habe die guten Beziehungen zwischen Italien und dem Heiligen Stuhl betont.
Tochter und Lebenspartner dabei
Die italienische Regierungschefin war in Begleitung ihrer Tochter und ihres Lebenspartners beim Papst. Inoffiziell hatte Meloni Papst Franziskus bereits beim Begräbnis von Benedikt XVI. im Vatikan getroffen. Der gesamte Vatikan-Aufenthalt Melonis dauerte rund eine Stunde.
Ihre Partei ?Fratelli d´Italia“, die als ?postfaschistische Partei“ bezeichnet wird, hatte am 24. September 2022 die Wahlen in Italien gewonnen und regiert seitdem in einem Mitte-Rechts-Büdnis mit der Lega-Partei von Matteo Salvini und der christdemokratischen ?Forza Italia“ von Silvio Berlusconi. Meloni ist die erste Ministerpräsidentin Italiens.
Geschenke
Die Regierungschefin, die ihre katholischen Wurzeln immer wieder öffentlich betont hat, schenkte dem Papst unter anderem einen Engel aus ihrer privaten Sammlung. Ferner ein Buch aus dem Jahr 1955, in dem Maria Montessori (1870-1952) die alte lateinische Messe für Kinder erklärt. Das in den 1930er Jahren erstmals erschienene Buch war unter anderem auf Englisch und Italienisch bis in die 1960er Jahre ein in vielen Auflagen gedruckter Bestseller.
Die Ärztin und Pädagogin Montessori verließ Italien 1939, nachdem das Mussolini-Regime den Druck auf die von ihr gegründeten Schulen erhöht hatte. Von 1924 bis 1934 war der Faschistenführer Benito Mussolini zunächst ein Bewunderer und aktiver Förderer der Montessori-Pädagogik im italienischen Schulsystem.
(vatican news/kap – mg)
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