Papst an Katholikentreffen: N?chstenliebe muss allen gelten
Das Grußwort des Papstes enthält einen Appell an die christliche Gemeinschaft, soziale Freundschaft zu pflegen, aber dabei keine ?Lektionen vom Balkon aus" zu erteilen. Vielmehr gelte es, auf die Straße unter die Menschen zu gehen - ?getragen von einer verlässlichen Hoffnung", heißt es in dem Schreiben den Bischof von Rimini, Francesco Lambiasi. Der Vatikan veröffentlichte den Text diesen Freitag; unterzeichnet ist es von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Schlüsselwort ?Leidenschaft"
In der heutigen Zeit herrsche oft das Motto ?Jeder gegen Jeden" vor, erklärt Papst Franziskus in dem Grußwort und ruft die Teilnehmer des Rimini-Treffens auf, dieser Grundstimmung eine ?liebende Fürsorge" für die anderen, Nähe und Beistand sowie die Suche nach dem Guten engegenzusetzen. Dies sei Voraussetzung dafür, ganz wir selbst zu sein.
?Die Zerbrechlichkeit der Zeiten, in denen wir leben, äußert sich auch in Glaubenszweifeln: Dass es keine Möglichkeit der Erlösung gibt, keine Hand, die dir aufhilft, keine Umarmung, die dich rettet, dir vergibt, dich wieder aufrichtet", so der Papst. Solche Gedanken kämen gerade auch während der Pandemie auf, in der viele Menschen Einsamkeit erfahren haben, oder mit Blick auf Flüchtlinge, die ?alles aufgeben mussten, um der Gewalt des Krieges zu entkommen". Egoismus und Eigeninteresse dürften nicht die Oberhand gewinnen, warnte das Kirchenoberhaupt.
Wie der barmherzige Samariter, wie Christus: alle lieben
Franziskus ruft daher in seiner Botschaft zum Rimini-Treffen alle auf, sich am Vorbild des barmherzigen Samariters in der Bibel zu orientieren und ?bedingungslose Leidenschaft für jeden Bruder und jede Schwester, die man auf dem Weg trifft" zu zeigen. Es gelte, ?Christus selbst in jedem verlassenen oder ausgegrenzten Bruder und jeder Schwester zu erkennen". Die Hingabe für andere schaffe soziale Freundschaft und eine für alle offene Geschwisterlichkeit, betont Papst Franziskus. Er ruft alle zu Nächstenliebe und Solidarität ohne Grenzen auf und fordert ?eine Umarmung, die Mauern niederreißt und auf den anderen zugeht, im Bewusstsein des Wertes jeder einzelnen konkreten Person, in welcher Situation sie sich auch befinden mag. Eine Liebe für den anderen als das, was er ist: ein Geschöpf Gottes, geschaffen nach seinem Bild und Gleichnis, und daher mit einer unantastbaren Würde ausgestattet, über die niemand verfügen oder, schlimmer noch, sie missbrauchen kann".
Programm
Das ?Rimini-Meeting“ ist ein jährliches, von katholischen Laien – insbesondere von ?Comunione e Liberazione“ - organisiertes Treffen in der Adriastadt. Dieses Jahr findet es vom 20. bis zum 25. August statt. Das Programm ist vielfätig. Zum Thema Frieden soll auch der lateinische Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa sprechen. Weitere Veranstaltungen befassen sch mit der Zukunft Europas, Digitalität, Familie, Wirtschaft, der Überwindung der Corona-Krise, der Lage in der Ukraine, Kommunikation, Theologie oder den Themen Nachhaltigkeit, Natur und Umweltschutz. Auch mehrere Heilige Messen sind geplant.
(vatican news-sst)
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