Papst Franziskus küsst Fahne aus Butscha – ?Blut schreit zum Himmel“
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
?Die neuesten Nachrichten über den Krieg in der Ukraine sprechen von weiteren Grausamkeiten wie dem Massaker von Butscha, anstatt Erleichterung und Hoffnung zu vermitteln. Immer furchtbarere Grausamkeiten, die auch gegen Zivilisten verübt wurden, gegen wehrlose Frauen und Kinder. Sie sind Opfer, deren Blut zum Himmel schreit und fleht: Möge diesem Krieg ein Ende gemacht werden! Mögen die Waffen zum Schweigen gebracht werden! Möge man aufhören, Tod und Zerstörung zu säen! Beten wir gemeinsam dafür.“
?Und gestern hat man mir aus Butscha diese Fahne gebracht“, fuhr der Papst dann fort. Er erhob sich und entfaltete eine Fahne im ukrainischen Blaugelb, auf die ein Kreuz aufgemalt war. ?Diese Fahne kommt aus dem Krieg – aus dieser gemarteten Stadt Butscha. Und wir haben hier auch einige ukrainische Kinder, die uns begleiten. Begrüßen wir sie und beten wir zusammen mit ihnen!“ Eine Gruppe von Kindern, von zwei Müttern begleitet, wurde zu Franziskus geführt, der die Fahne aus Butscha zusammenfaltete, küsste und an einen Helfer in der Nähe übergab.
?Diese Kinder mussten fliehen und ein sicheres Land erreichen. Das ist eine der Früchte des Krieges. Vergessen wir sie nicht, und vergessen wir das ukrainische Volk nicht!“ Franziskus ließ es sich nicht nehmen, den Kindern überdimensionierte Ostereier aus Schokolade zu überreichen. Dann, als die Kinder wieder an ihre Plätze geführt worden waren, setzte er noch hinzu: ?Es ist hart, von einem Krieg entwurzelt zu werden.“ Kürzlich hatte Franziskus bereits ukrainische Kinder im päpstlichen Krankenhaus Bambino Gesù besucht, die dort behandelt werden.
Die Äußerungen von Franziskus bei dieser Generalaudienz waren seine erste Reaktion auf die furchtbaren Bilder von Toten, die auf den Straßen von Butscha herumliegen. Die Leichen wurden vor kurzem bei der ukrainischen Rückeroberung der Stadt nach dem Rückzug der russischen Truppen entdeckt. Bei seinem Flug nach Malta am letzten Wochenende hat der Papst bestätigt, Pläne für eine Reise nach Kiew lägen ?auf dem Tisch“.
(vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.