Papst: Dieser Krieg ist eine Schande für die ganze Menschheit
Mario Galgano - Vatikanstadt
Eine persönliche Leidenschaft, die zum sozialen Dienst wird: So lässt sich die Arbeit des italienischen Verbandes der CB-Funker zusammenfassen, einer Freiwilligenorganisation, die ihr fünfzigjähriges Bestehen in Italien gefeiert hat und die der Papst an diesem Samstagvormittag in der ?Aula Paulo VI“ ermutigen und unterstützen konnte. Er nutzte die Gelegenheit, um daran zu erinnern, dass für ihn in Italien gerade die ?starke Freiwilligenarbeit“ eine der positiven Überraschungen war. Der CB-Funk – vom Englischen ?citizens band radio“ – ist eine sogenannte Jedermannfunkanwendung (Funkamateuren), ein kostenfrei nutzbarer Sprech- und Datenfunk, dem ein Frequenzband um 27 MHz (11-Meter-Band) zugewiesen ist.
Freiheit und Unabhängigkeit entscheidend gegen Regime
Die italienische Organisation ist Teil der großen und vielgestaltigen Bewegung der italienischen Freiwilligen, die Franziskus immer wieder zu schätzen weiß und die es ?verdienen, gefördert und unterstützt zu werden“, wie der Papst in seiner Rede wiederholte. Die Leidenschaft der Funkamateure sei in diesem Fall zu einem wirksamen Instrument der konkreten Hilfe und der Solidarität mit den bedürftigsten und schwächsten Menschen und den schwächsten sozialen Gruppen geworden. ?Das ist sehr schön“, betonte der Papst. ?Es ist das Prinzip der Gaben, der Talente, die für das Gemeinwohl eingesetzt werden.“
Eines der Merkmale der Hobbyfunker sei die Schnelligkeit der Vermittlung dank des Funkgerätes selbst, das Barrieren überwinde, aber auch dank des Netzwerks, so der Papst und fügte an: ?Es handelt sich nämlich nicht um eine Einzelaktion, sondern Ihre Stärke liegt in Ihrer Präsenz vor Ort und in der Möglichkeit, Nachrichten und Informationen sehr schnell und überall zu verbreiten. Und ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Freiheit, die Unabhängigkeit. Denken wir einmal darüber nach, wie entscheidend dies werden kann, wenn ein Regime oder ein anderes Machtzentrum die Kommunikation kontrollieren will. Es ist unerlässlich, um die Freiheit zu erhalten, um wirklich im Dienste der Menschen und des Gemeinwohls zu stehen.“
Der Papst begrüßte alle Vertreter der Bewegung und dankte ihnen für ihr Engagement für die Menschen, die wegen des Krieges aus der Ukraine geflohen sind. Er drückte erneut seine Hoffnung und sein Gebet aus, ?dass dieser Krieg so schnell wie möglich beendet wird“, und versäumte es nicht, ihn als ?beschämend für uns alle, für die ganze Menschheit“ zu bezeichnen. Wörtlich sagte er:
?Das ist nicht hinnehmbar; jeder weitere Tag bringt mehr Tod und Zerstörung. Viele Menschen haben sich mobilisiert, um den Flüchtlingen zu helfen. Gewöhnliche Menschen, insbesondere in den Nachbarländern, aber auch hier in Italien, wo Tausende von Ukrainern angekommen sind und weiterhin ankommen. Ihr Beitrag ist wertvoll, er ist ein konkreter, handwerklicher Beitrag zum Frieden.“
Hilfe für Flüchtlinge auch in Zukunft
Der Papst schloss sich den einleitenden Worten des Präsidenten der Vereinigung an, in denen er die Bedeutung des europäischen Zivilschutzes hervorhob: ?Europa gibt seine Antwort auf diesen Krieg", bemerkte der Papst, ?nicht nur auf der Ebene der hohen Institutionen, sondern auch auf der Ebene der Zivilgesellschaft, von freiwilligen Vereinigungen wie der Ihren. Daher die Aufforderung, in dieser Reihe zu bleiben:
?Diese Art der Reaktion ist grundlegend und unverzichtbar, sie stärkt das menschliche und soziale Gefüge angesichts einer so schweren und großen Wunde, wie sie der Krieg verursacht hat. Und den ukrainischen Flüchtlingen zu helfen, nicht nur jetzt, sondern später, wenn die Erinnerung an den Krieg verblasst, denn dann werden sie es schwerer haben als jetzt: denn jetzt sind wir alle zusammen, und dann ... an die Zukunft denken! Und das ist nicht einfach.“
Er äußerte den Wunsch an die Mitglieder des Verbandes, Freiheit und Solidarität immer zusammen zu halten. Und sagte zum Schluss:
?Und streben Sie das Gemeinwohl an, niemals die Interessen von Einzelpersonen. Nur eine Sache zählt: die Armen, die Wehrlosen, die Ausgegrenzten.“
(vatican news)
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