Impfung und Papstbesuch am Fest des heiligen Georg
Kurz nach 10.30 Uhr sei der Papst am Fest des heiligen Georg in der Halle erschienen, wo Bedürftige, die durch verschiedene römische Wohltätigkeitseinrichtungen betreut werden, auf ihre zweite Impfdosis warteten, hieß es in der Mitteilung.
Gruß des Papstes und ein Ständchen zum Namenstag
Der Papst habe dann alle Anwesenden entlang des Weges von der Aufnahme bis hin zur Wartezone, in der die frisch Geimpften eine knappe halbe Stunde warten müssen, um Komplikationen nach der Impfung auszuschließen, gegrüßt. Anschließend sei ein von ihm gestiftetes riesiges Osterei durch die Freiwilligen unter Beachtung der notwendigen Sicherheitsvorkehrungen an die Anwesenden ausgegeben worden.
Doch auch der Papst bekam eine Überraschung mit auf den Weg: Als er sich anschickte, die Halle zu verlassen, hätten die Anwesenden ein Ständchen zu seinem Namenstag intoniert. Der Papst habe noch kurz mit den freiwilligen Helfern gesprochen und sie ermutigt, in ihrem Einsatz nicht nachzulassen.
Eine ?aufgeschobene Impfdosis“
Der ?rechten Hand“ des Papstes in Sachen Wohltätigkeit, Almosenmeister Konrad Krajewski, überließ es Franziskus den Angaben nach, einige Worte des Dankes an alle zu richten, die für einen Erfolg der Impfkampagne gearbeitet hatten. Dazu zählt auch die Initiative der ?aufgeschobenen Impfung“, eine Praxis, die sich an den in Italien üblichen ?aufgeschobenen Kaffees“ orientiert. Während der aufgeschobene Kaffee so funktioniert, dass man einen bezahlten Kaffe für einen Bedürftigen hinterlässt, der irgendwann nach einem selbst die Bar betritt, bezahlt in diesem Fall ein Wohltäter eine Impfung, die einem Bedürftigen in einem ärmeren Land auf der Welt verabreicht wird.
Gegen 11 Uhr habe der Papst die Audienzhalle wieder verlassen. Dort sollen an diesem Freitag rund 600 der 1400 Bedürftigen, die in den vergangenen Wochen im Vatikan geimpft worden waren, ihre zweite Dosis des Pfizer-Präparates erhalten.
Geben statt nehmen
Wie das Päpstliche Almosenamt im Vorfeld des Papstbesuches bekanntgegeben hatte, habe sich Franziskus auch dieses Jahr dazu entschieden, an seinem Namenstag etwas zu verschenken, und nicht zu bekommen – ?in reinstem evangelischem Stil“, wie es hieß.
Im Jahr 2020 hatte der Papst anlässlich seines Namenstages Atemschutzgeräte nach Rumänien geschickt, das besonders unter der Pandemie litt. In den Vorjahren hatte Franziskus Jugendlichen der Diözese Mailand 6.000 Rosenkränze geschenkt, die für den Weltjugendtag von Panama gefertigt worden waren, sowie ein 20 Kilo-Schokoladen-Ei, das an die Bedürftigen ging, die in der Tafel der Caritas des römischen Bahnhofes Termini betreut werden.
Ein Projekt zugunsten armer Länder
Die Idee zur Initiative der ?aufgeschobenen Impfdosis“ folgte auf die ersten Anstrengungen des Vatikan, sozial schwachen Menschen die Impfung zu ermöglichen. Im Januar wurden im Vatikan die ersten Männer und Frauen über 60 Jahre geimpft, die besonderen Risikokategorien angehörten und keinen Zugang zum italienischen nationalen Gesundheitsdienst haben. In der Heiligen Woche ging es dann weiter mit der ersten Impfung für Menschen, die durch Wohltätigkeitseinrichtungen in Rom betreut werden. Die Initiative der 1400 Impfungen - nach Aussage des Almosenmeisters ?ein Tropfen der Liebe“ infolge der Appelle des Papstes, auch weniger privilegierten Menschen den Zugang zu einer Impfung zu ermöglichen - gab dann die Initialzündung zu einer breiter gestreuten Kampagne. Auf der Internetseite des Almosenamtes unter kann eine Spende abgegeben werden, die sich dann in eine Impfung für einen bedürftigen Menschen verwandelt.
Dank dieser Kampagne konnten dem Nuntius in Syrien, Kardinal Mario Zenari, bereits 100.000 Euro für den Erwerb von Impfdosen übergeben werden. ?Wir hoffen, weitere Spenden einzusammeln, die wir in andere Orte der Welt schicken und somit zu einer schnelleren Verbreitung der Impfung sorgen können“, erklärte Augusto Zampini von der am Dikasterium für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen angesiedelten Covid-19-Kommission. ?Das ist eine der drei Prioritäten unserer Kommission für 2021: Gesundheit für alle, Essen für alle, Arbeit für alle.“
(vatican news - cs)
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