Papst Franziskus und der Paradigmenwechsel in der Liturgie
Während bisher oft der eine römische Ritus im Vordergrund gestanden habe, eröffne Franziskus das Feld für mehr Vielfalt, so Kranemann. Der Papst stelle die steigende Bedeutung der Möglichkeiten von Ortskirchen heraus.
Der Liturgiewissenschaftler bezog sich auf eine Videobotschaft des Papstes vom Dienstag. Darin lobt Franziskus den kongolesischen Ritus, der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil geschaffen und 1988 von Papst Johannes Paul II. zugelassen wurde. Franziskus nannte den Ritus ein ?Beispiel und Modell für andere Kulturen“, etwa für einen möglichen eigenen Ritus für das Amazonasgebiet.
Den europäischen Ritus gibt es eigentlich schon...
Der Bochumer Liturgiewissenschaftler Stefan Böntert zeigte sich gegenüber katholisch.de allerdings zurückhaltend, was Überlegungen über einen eigenen europäischen Ritus betrifft. Der römische Ritus sei bereits von seiner Geschichte her sehr europäisch geprägt, so Böntert. Zudem biete der römische Ritus bereits große Spielräume für individuelle Gestaltung. Ein Beispiel dafür sei der Einsatz des Neuen Geistlichen Liedes im Gottesdienst.
Über den römischen Ritus hinaus gebe es weitere Möglichkeiten für eine Gestaltung von Gottesdiensten, die sich an besondere Zielgruppen richten, etwa Segensfeiern oder missionarische Formate, beispielsweise in Ostdeutschland.
(katholisch.de – sk)
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