Franziskus betet für Opfer von Gewalt in ?thiopien
Der Kirche sowie ihrem Patriarchen, ?dem lieben Bruder Abuna Matthias“, wolle er seine Verbundenheit ausdrücken und die Gläubigen darum bitten, ?für alle Opfer von Gewalt in diesem Land zu beten“, so der Papst weiter, bevor er gemeinsam mit den Pilgern auf dem Peterplatz ein Ave Maria anstimmte.
Seit einigen Tagen finden schwere Proteste gegen den äthiopischen Ministerpräsidenten Abyi Ahmed statt, die in ethnische Unruhen ausgeartet sind. Bislang sind etwa 80 Menschen gestorben, darunter auch viele orthodoxe Christen – einige Kirchen und eine Moschee sind Medienangaben zufolge in der vergangenen Woche auch direkt attackiert worden.
Neue Würde durch Ausweispapiere
Einen besonderen Gedanken hielt der Papst auch für die Gemeinde und Diözese von San Severo im süditalienischen Apulien bereit. Er wolle ihnen für die kürzlich erfolgte Unterzeichnung einer Absichtserklärung danken, die den Weg dafür ebne, dass Hilfsarbeiter der so genannten ?Ghettos von Capitanata“ im Raum Foggia ihren Wohnsitz künftig in den Pfarreien erklären und sich somit im Gemeindeamt registrieren lassen können.
?Die Möglichkeit, Ausweis- und Aufenthaltsdokumente zu besitzen, wird ihnen neue Würde verleihen und es ihnen ermöglichen, aus einem Zustand der Unregelmäßigkeit und Ausbeutung herauszukommen,“ so die Hoffnung des Kirchenoberhauptes für die Menschen, meistens Migranten, die ohne Ausweispapiere nach Europa kommen oder deren Ausweise durch ihre Arbeitgeber eingezogen werden, sie damit erpressbar und zu einem Hungerlohn bei der Ernte auf den Feldern beschäftigt werden.
Im Sommer hatten Hilfsarbeiter unter anderem mit der Besetzung der Nikolaus-Basilika im apulischen Bari auf ihre Situation aufmerksam gemacht. Rund 60 afrikanische Erntehelfer protestierten damals per Sitzstreik gegen Ausbeutung. Erzbischof Francesco Cacucci traf sich mit den Streikenden und versicherte ihnen, sich beim Präsidenten der Region Apulien für sie einzusetzen.
Ausbeutung von Migranten in der Landwirtschaft ist in Italien schon länger ein Problem. 2018 hatte der Tod eines jungen Hilfsarbeiters in einer kalabrischen Barackensiedlung die Debatte neu entfacht. Getan hat sich seither offenbar wenig. Laut einer Studie im Auftrag der Italienischen Bischofskonferenz von 2018 sind rund 70 Prozent der eingewanderten Hilfsarbeiter nicht in Italien gemeldet; ebenso viele arbeiten ohne Vertrag auf den Feldern. Die Zahl der Migranten, die in süditalienischen Barackensiedlungen leben, schätzte die Studie auf zwischen 18.000 und 20.000.
(vatican news/kna - cs)
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