Papst beim Angelus: ?Verkündigung ohne pastoralen Pessimismus“
Anne Preckel – Vatikanstadt
Statt Solidarität und Respekt vor den Völkern zeige die Globalisierung heute ihr zerstörerisches Gesicht, sagte Franziskus beim Angelus-Gebet: Alte Machtkonflikte dauerten an, die Kriege anheizten und den Planeten zerstörten. Angesichts dieser Weltlage seien die Christen dazu aufgerufen, die Frohbotschaft Jesu zu leben und somit der Sünde, Angst und Feindseligkeit in der Welt entschieden Barmherzigkeit, Hoffnung und Geschwisterlichkeit entgegenzusetzen, so der Papst:
?Es geht darum, den Aufruf zu hören, der an alle Völker und an all jene ergeht, die von der Gesellschaft ausgegrenzt werden. Die Kraft und der Wunsch zur Mission kommen aus der mit Glauben und Liebe gelebten Geschwisterlichkeit. Die Geschwisterlichkeit nur in unserem eigenen geschlossenen Kreis zu leben bedeutet, den Geist zu ersticken, der uns vereint und uns allen verkünden lässt, dass Christus unser Friede ist und in Ihm jede Spaltung überwunden wird. In Ihm allein liegt das Heil eines jeden Menschen und eines jeden Volkes.“
Der Weltmissionssonntag, der auf Weltkirchenebene an diesem Sonntag begangen wird, sei eine gute Gelegenheit für jeden Getauften, sein Engagement bei der Verkündigung zu erneuern und sich von Selbstbezogenheit und pastoralem Pessimismus zu befreien. Franziskus erinnerte an die Botschaft Benedikt XV., der vor etwa einhundert Jahren mit seinem Apostolischen Schreiben Maximum illud die katholische Mission grundlegend neu ausrichtete.
?Er hatte das Bedürfnis verspürt, die Mission in der Welt neu am Evangelium auszurichten, um sie von jeder kolonialen Verkrustung zu reinigen und gegen die expansionistischen Bestrebungen der europäischen Nationen gefeit zu machen. Auch in dem veränderten Kontext unserer Zeit ist die Botschaft Benedikts des Fünfzehnten noch immer relevant. Sie hilft uns, der Versuchung jeder selbstreferenziellen Schließung und jeder Form von pastoralem Pessimismus zu widerstehen, macht uns aufgeschlossen für die freudige Neuheit des Evangeliums.“
Wesentlich für die Mission sei das Gebet, hielt der Papst weiter fest: ?Das Gebet ist die beste Unterstützung, die das Volk Gottes den Missionaren geben kann, reich an Zuneigung und Dankbarkeit für ihre schwierige Aufgabe, das Licht und die Gnade des Evangeliums zu verkünden und all jenen zu bringen, die es noch nicht empfangen haben. - Dies ist eine schöne Gelegenheit, um uns heute zu fragen: Bete ich für die Missionare? Bete ich für jene, die weit gehen, um das Wort Gottes mit ihrem Zeugnis zu verkündigen? Denken wir darüber nach! -
Maria, Mutter aller Völker, begleite und schütze jeden Tag die Missionare des Evangeliums!“
(vatican – pr)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.