Papstmesse in Skopje: M?ge Jesus unseren Hunger stillen!
Mario Galgano – Vatikanstadt
Skopje ist die Geburtsstadt der heiligen Mutter Teresa und auf sie ging der Papst in seiner Predigt auch ein. Sie sei ?nach Gott hungrig“ gewesen und sei ihm ?in der Eucharistie und in den Armen begegnet“. Sie habe somit die zwei zentralen Sakramente des Glaubens aufgenommen: Jenes der Begegnung mit dem Herrn durch die Kommunion, die man empfängt, und jenes der Begegnung mit den Mitmenschen in Not, bei der man etwas von sich selbst gibt.
Erstes großes Treffen mit Katholiken
Es war das erste große Treffen des Papstes mit der katholischen Gemeinschaft Nordmazedoniens, das zwei alte und engverbundene liturgische Traditionen vereint, den lateinischen Ritus von Rom und den östlichen von Byzanz. Dies kam auch in der Heilige Messe, die an diesem Dienstag auf dem Makedonien-Platz im Zentrum von Skopje gefeiert wurde, zur Geltung. Die Messe wurde zwar im lateinischen Ritus zelebriert, es waren aber auch etliche griechisch-katholische Gläubige dabei, die normalerweise im byzantinischen Ritus feiern.
In dem kleinen Balkanstaat stellen die Katholiken mit nur einem Prozent eine geringe Minderheit in dem etwa 2,3 Millionen Einwohnern zählenden Land. Allein in der Diözese von Skopje sind das etwa 3.660 Katholiken, aber an der Messe nahmen etwa 15.000 Gläubige teil, darunter viele aus dem benachbarten Albanien, dem Kosovo und ein bisschen weiter nördlich aus Kroatien.
Jesus und die Vermehrung des Brotes
Im Zentrum der Predigt des Papstes standen die Worte Jesu aus dem Tagesevangelium (Joh 6, 30-35): ?Wer zu mir kommt, wird nie mehr hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr Durst haben.“ Jesus habe vor der Menge gesprochen, habe sie durch die Vermehrung des Brotes beeindruckt. Dies sei ein Zeichen der Sorge Gottes um seine Kinder und der Geschwisterlichkeit gewesen, die sich auch weiterhin im Teilen ausdrücke. Der Papst lud alle ein, sich all die Menschen vorzustellen, die Jesus gefolgt seien, weil sie durch die Wunder Jesus verändert wurden. Und weiter sagte Franziskus wörtlich:
?Der Herr ist gekommen, um der Welt Leben zu geben, und er tut dies immer auf eine Weise, die erfolgreich die Enge unserer Berechnungen, die Mittelmäßigkeit unserer Erwartungen und die Oberflächlichkeit unseres Intellektualismus in Frage stellt; er hinterfragt unsere Ansichten und unsere Gewissheiten und lädt uns ein, eine neue Perspektive einzunehmen, die Raum für eine andere Art der Wirklichkeitsgestaltung lässt. Er ist das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist.“
Nur der Herr, so der Papst weiter, sei in der Lage, die Gewohnheiten und Vorurteile der Menschen zu brechen und zu lehren, ?dass das Mitgefühl des Vaters für jeden Menschen“ zu teilen sei. Dies gelte besonders für diejenigen, die vergessen oder verachtet würden. Jesus bitte alle, ?aus uns selbst herauszukommen und auf ihn zuzugehen“.
Wir sind es gewohnt, das harte Brot der Desinformation zu essen
Die heutigen Menschen hätten sich aber daran gewöhnt, ?das harte Brot der Desinformation zu essen“. Auf diese Weise seien die Menschen ?zu Gefangenen der Diskreditierung, der Etikettierung und der Abschätzigkeit“ geworden.
?Wir glaubten, dass der Konformismus unseren Durst stillen würde, und haben am Ende unseren Durst mit Gleichgültigkeit und Gefühllosigkeit gestillt; wir haben uns mit Träumen von Pracht und Größe ernährt und haben letztlich doch nur Ablenkung, Verschlossenheit und Einsamkeit gegessen; wir haben uns mit Connections vollgestopft und darüber den Geschmack an der Geschwisterlichkeit verloren. Wir haben schnelle und sichere Ergebnisse gesucht und fühlen uns beklommen vor Ungeduld und Unruhe. Als Gefangene der Virtualität ist uns der Geschmack und das Aroma der Realität abhandengekommen. Sagen wir es deutlich und ohne Furcht: Wir sind hungrig!“
Der Papst ging dann auch auf Mutter Teresa ein, die den Hunger nach Brot, nach Geschwisterlichkeit und nach Gott gut kannte. Ihr Leben ruhe auf zwei untrennbaren Säulen:
?Auf Jesus, der in Eucharistie gegenwärtig ist und auf Jesus, der in den Armen gegenwärtig ist! Liebe, die wir empfangen, Liebe, die wir geben. Zwei untrennbare Säulen, die ihren Weg markiert und die sie in Bewegung gesetzt haben, sie, die auch selbst ihren Hunger und Durst stillen wollte. Sie ging zum Herrn und gleichzeitig zum Bruder und zur Schwester, die verachtet, ungeliebt, allein und vergessen waren; sie ging zum Bruder und zur Schwester und fand das Antlitz des Herrn... Denn sie wusste, dass Gottes- und Nächstenliebe verschmelzen.“
Am Ende der Eucharistiefeier und noch vor dem Schlusssegen bedankte sich der Gastgeber in Skopje, Bischof Kiro Stojanov, bei dem Papst für seinen Besuch. Anschließend nahmen der Papst und sein Gefolge das Mittagessen in der bischöflichen Residenz von Skopje ein.
(vatican news)
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