Papst schreibt an Nicaraguas Pr?sidenten: Bitte um nationale Vers?hnung
Mario Galgano und Patricia Ynestroza – Vatikanstadt
Anlass für den Papstbrief ist der Nationalfeiertag Nicaraguas, der am Samstag begangen wird. Der Apostolische Nuntius in dem Land hatte dem Präsidenten die Botschaft von Papst Franziskus zukommen lassen. Der Papst grüße ?die Söhne und Töchter dieses geliebten Landes herzlich“ und versichere sie seines Gebetes, hieß es darin. Wörtlich schreibt der Papst, er bete zu ?Jesus Christus, dem Friedensfürst, auf dass er ihnen die Gaben der geschwisterlichen Versöhnung und des friedlichen und solidarischen Zusammenlebens gewähren möge“.
Die Worte des Papstes spiegelten wider, was die Bischöfe Nicaraguas seit Wochen betonten, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Kardinal Leopoldo Brenes, zum Brief des Papstes an Ortega. Es sei ihm ein Anliegen, dass die Menschenrechte und Meinungsfreiheit geachtet würden, ?Verhaftungen und Konfrontationen bringen Nicaragua nichts, sie schaffen nur Feindschaft, Traurigkeit und Spaltung“, so der Kardinal.
Angriffe auf Kirche gehen weiter
Derweil gehen die Angriffe auf die Kirche in Nicaragua weiter. Die Wände der Kathedrale von Managua seien mit den Schriften wie ?Putschende Priester“ oder ?Priestermörder“ beschmiert worden, die von Mitgliedern der Regierungspartei FSLN unterzeichnet worden seien. Das berichtet der vatikanische Fidesdienst an diesem Dienstag. Dies sei eine weitere Episode, die von den Spannungen im Land zeuge, so Fides. Angesichts der Proteste vieler Bürger schicke die Regierung Gruppen von Militärs oder Mitglieder der Regierungspartei, um die katholische Kirche zu diffamieren, berichtet die Nachrichtenagentur. Der Rektor der Kathedrale, Pater Luis Herrera, erklärte gegenüber Fides, dass die Regierungsanhänger vorbeizögen und Ordensleute massivst beleidigen würden.
Da die Kathedrale von Managua ein Zufluchtsort für Hunderte von jungen Menschen war, die seit dem 20. April gegen die Regierung protestieren, gehen seither Einschüchterungsversuche und Diskreditierungen gegen die Kirche ununterbrochen weiter. Anfangs gingen Jugendliche auf die Straße, um gegen die Reformen des Sozialversicherungsgesetzes zu protestierten. Das Regime ließ sie von Sicherheitsleuten brutal angreifen.
(vatican news/fides)
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