Angelus: Wahrer Glaube statt schmutzige Heuchelei
Claudia Kaminski - Vatikanstadt
Beim Angelusgebet ging Papst Franziskus auf das Markusevangelium (Mk 7.1-8,14-15.21-23) ein und forderte die Gläubigen zu Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes auf. Unter dem Vorwand, seine Jünger hielten sich nicht an die rituellen Vorschriften und Traditionen, seien die Schriftgelehrten und Pharisäer an Jesus herangetreten. Sie hätte dies getan, um die Vertrauenswürdigkeit und Autorität Jesu zu untergraben, so der Papst. Jesus habe jedoch mit einem Zitat aus Jesaja gekontert und sie mit deutlichen und starken Worten als Heuchler enttarnt, da dieses Volk den Herrn nur mit den Lippen ehre, das Herz sei jedoch weit entfernt.
Authentizität religiösen Lebens
Franziskus wandte sich gegen eine ?weltliche Verunreinigung“ und legalistischen Formalismus. Die Antwort Jesu sei diesbezüglich eindeutig: es gehe um die Wahrheit der Beziehung zwischen Mensch und Gott und zwar der Authentizität des religiösen Lebens. Die Einladung Gottes gelte auch heute für uns, der Substanz mehr Bedeutung zu geben, als der Form. Das wahre Zentrum des Glaubens sei die Gottes- und Nächstenliebe, erläuterte der Papst.
Die Botschaft des Evangeliums von heute werde auch durch die Stimme des Apostels Jakobus verstärkt, der uns kurz und bündig sage, wie die wahre Religion sein müsse: ?die Waisen und Witwen in ihren Leiden zu besuchen und nicht von dieser Welt verseucht zu werden“. Die bedürftigsten, zerbrechlichsten und marginalisierten Menschen seien diejenigen, um die Gott sich besonders kümmere, und er bitte uns, dies ebenso zu tun. Sich nicht von der Welt ?beschmutzen“ zu lassen, so Franziskus, bedeute nicht, sich zu isolieren oder fern der Realität zu leben, es handele sich vielmehr um eine innere Haltung, die nicht durch Eitelkeit, Habgier oder Stolz verschmutzt werde.
Gewissenserforschung mit Blick auf das Evangelium
Abschließend rief Franziskus die Gläubigen zu einer Gewissenserforschung auf, um zu prüfen, wie sie das Wort Gottes aufnähmen: Das Sonntagsevangelium nütze nicht viel, wenn es zerstreut und nur oberflächlich gehört werde. Mit offenem Geist und Herz aufgenommen, könne es Frucht für das konkrete Leben bringen. Das Wort Gottes reinige die Herzen und die Handlungen und auch die Beziehung zu Gott und zum Nächsten werde von der Heuchelei befreit. Jesus habe das Wort auch als Samen bezeichnet, als Korn, das wachsen müsse, so der Papst. Das Beispiel und die Fürsprache der Jungfrau Maria könnten helfen, den Herrn immer mit dem Herzen zu ehren, und unsere Liebe zu ihm in den konkreten Entscheidungen zum Wohle des Nächsten zu bezeugen.
(vatican news)
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