Papst an irische Regierung: Missbrauch war schwerer Skandal
Mario Galgano - Vatikanstadt
Ohne Umschweife räumte der Papst räumte in seiner Ansprache das ?Versäumnis“ der Bischöfe, Ordensoberen und anderen kirchlichen Verantwortungsträgern ein. Sie hätten nicht genügend für den Kinderschutz getan. Klare Worte des Papstes in seiner Rede an die irischen Autoritäten im Schloss von Dublin. Anwesend waren Vertreter der Politik und der Gesellschaft. Gastgeber war der irische Premierminister Leo Varadkar.
Jugend braucht besonnene Begleitung
Der Skandal der Missbrauchsfälle mache die Notwendigkeit bewusst, jungen Menschen eine ?besonnene Begleitung und gesunde Werte für ihren Wachstumsprozess anzubieten“, so der Papst in seiner Rede. Dies habe ?zu Recht Empörung hervorgerufen“ und bleibe ?eine Ursache von Leid und Scham für die katholische Gemeinschaft“. Zum Thema der Aufarbeitung verwies er auf seinen Vorgänger Benedikt XVI. Dessen ?freimütiges und entschlossenes Eingreifen“ sei weiterhin Ansporn, strenge Regeln zu erlassen, damit sich die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholten, sagte Franziskus in seiner Rede.
Auch die Spannungen, die es noch vor wenigen Jahren zwischen der Republik Irland und dem Heiligen Stuhl gab, kamen in der Ansprache des Papstes vor. Franziskus verglich diesen Vorfall als ?vorübergehende Wolke am Horizont“. Zur Erinnerung: Ende 2011 hatte Irland seine Botschaft beim Heiligen Stuhl geschlossen und dafür Sparzwänge geltend gemacht. Im Hintergrund stand eine Auseinandersetzung über den kirchlichen Umgang mit sexuellem Missbrauch. Der damalige Premierminister Enda Kenny warf dem Vatikan damals vor, Ermittlungen zu sabotieren. Zeitweilig berief auch der Vatikan seinen Nuntius aus Irland ab.
Familie schützen - Wegwerfkultur bekämpfen
Ein weiteres Thema in der Papst-Rede war die Familie. Anlass seiner Reise ist das neunte katholische Weltfamilientreffen, das seit Dienstag in der irischen Hauptstadt tagt. Franziskus ging auf die Herausforderungen für die Familien in der heutigen Zeit ein. Er fügte hinzu, dass die Familie ein wichtiges Element für die Gesellschaft bilde und deshalb eines besonderen Schutzes bedürfe. Er nannte hierbei die Weitergabe des Lebens und die Erziehung neuer Generationen. Zum Thema Abtreibung kritisierte der Papst die verbreitete Wegwerfkultur, die Ungeborenen das Lebensrecht abspreche.
(kna/vatican news)
Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, k?nnen Sie hier unseren Newsletter bestellen.