Genf ist bereit: Dankbar für Papstbesuch
Mario Galgano – Genf
Es wird ein intensiver Tag sein. Einerseits geht es darum, dass der Papst, der Bischof von Rom, die Katholiken der Schweiz trifft, mit ihnen einen Gottesdienst feiert und andererseits will Franziskus vor allem die Bedeutung des Weltkirchenrats hervorheben.
Die ökumenische Einrichtung, die ihr 70jähriges Bestehen feiert, habe zusammen mit der katholischen Kirche viel erreicht, auch wenn die Kirche Roms nicht Mitglied im Weltkirchenrat ist, so der Ökumene-Beauftragte des Vatikans, Kardinal Kurt Koch. Für ihn sei die Reise aus zweierlei Hinsicht ein Highlight. Einerseits ist Kardinal Koch selber ein Schweizer und andererseits arbeitet er als Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen eng mit dem Weltkirchenrat zusammen, wie er im Gespräch mit Pope betont.
Koch: Wir verdanken die Reise dem Weltkirchenrat
?So neu ist ja ein Papstbesuch in der Schweiz nicht. Bereits Papst Paul VI. und Johannes Paul II. haben die Eidgenossenschaft besucht. Johannes Paul II. hat die Schweiz sogar zweimal besucht. Es freut mich aber, dass Papst Franziskus in die Schweiz kommt. Wir verdanken dies der Tatsache, dass der Weltkirchenrat ihren Sitz in Genf hat. Das freut mich natürlich.“
Gastgeber des Besuchs ist aber nicht ein Schweizer, sondern der norwegische Pastor Olav Fykse Tveit, Generalsekretär des Weltkirchenrats, der den Papstbesuch als ?historische Geste“ für die Ökumene betrachtet, weil Franziskus ?exklusiv“ nach Genf kommt, um den Weltkirchenrat zu besuchen, so Tveit gegenüber Pope.
?Es ist eine große Ehre und Eingebung, dass wir am Donnerstag den Papst bei uns begrüßen dürfen. Das ist auch ein Zeichen dafür, wo wir uns derzeit in der ökumenischen Bewegung befinden. Es ist auch ein Zeichen der Anerkennung für das, was der Weltkirchenrat bisher geleistet hat. Wir haben mittlerweile ein sehr starkes gemeinsames Verständnis, was überhaupt Kirchesein bedeutet.“
Ökumene ist nicht nur etwas für ältere Herren
Dass die Ökumene nicht nur ein Gespräch zwischen ?älteren Kirchenherren“ ist, wird man im zweiten Teil der Reise erleben können. Papst Franziskus wird kurz vor Donnerstagmittag das Ökumenische Institut von Bossey bei Genf besuchen. Derzeit sind knapp ein Dutzend Studierende aus der ganzen Welt anwesend. Der deutsche Pastor Benjamin Simon ist dort Professor für ökumenische Missiologie und wird zusammen mit seinen Studenten den Papst begrüßen.
?Er wird mit unseren Studierenden ins Gespräch kommen. Darüber sind wir sehr dankbar, denn die Studenten freuen sich auf diesen Besuch, egal ob sie orthodox sind, reformiert oder einer anderen christlichen Kirche angehören. Sie sind glücklich über den Besuch, aber auch über die enge Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche. Der Papst ist für die nicht-katholische Welt durchaus ein ganz wichtiges Sprachrohr in die Welt hinaus, denn die christliche Botschaft wird durch seine Medienpräsenz nochmals stärker wahrgenommen.“
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