Kardinal: ?Franziskus würde sofort nach Syrien reisen“
Gudrun Sailer und Alessandro Gisotti - Vatikanstadt
?Ich habe da keine Zweifel“, so der Kardinal, ein argentinischer Landsmann des Papstes. ?Allerdings, Franziskus hat keine Angst um sich selbst, er hat Angst für alle jene, die sich zu seinem Besuch versammeln würden, die sich ihm nähern würden.“ Aus diesem Grund sei der Papst noch nicht in Syrien oder benachbarte Länder des Nahen Ostens wie etwas Irak gereist. Es sei undenkbar, dass der Papst bei einer Reise aus Sicherheitsgründen vom Volk abgetrennt sei, fuhr Sandri fort, das hätte ?eine gewisse Theatralik, aber würde dem Volk keine Freude und keine Hoffnung bringen“.
Am kommenden 7. Juli wird Papst Franziskus in Bari zusammen mit katholischen und orthodoxen Religionsführern aus Nahost um Frieden beten. ?Das ist ein hochsensibler Moment“, sagte Sandri. Länder wie Irak und Syrien hätten schwer gelitten. Der Papst wolle mit seinen Gästen Seite an Seite ?wie Brüder“ beten und zugleich die Welt auf das Leid im Nahen Osten aufmerksam machen sowie ?alle zur Gerechtigkeit, zum Friede und zum Respekt der Menschenwürde“ mahnen. Ein besonderer Blick gelte dabei den Christen in den betreffenden Ländern: ?jenen, die verfolgt werden, und jenen, die in diesen Gebieten leben und täglich Bombardierungen, Morde, Terrorismus, Rache und Trennung fürchten“.
Kardinal Sandri leitet die Ostkirchenkongregation seit zehn Jahren. Er sei dankbar und erfreut über die vielen Begegnungen, die ihm diese Arbeit ermögliche, sagte der Kardinal. ?Als persönliche Erfahrung hat das bei mir zu einer Relativierung vieler Ängste und Vorstellungen beigetragen, die wir hier im Westen so haben, wo es, Gottseidank, Frieden, Sicherheit, Möglichkeiten gibt, während wir uns doch in so vielen ,Dummheiten´ verlieren. Diese Menschen haben mich die Wirklichkeit verstehen lassen, hinter der wir alle her sein müssen: der Triumph des Herrn Jesus in unserem Leben und im Leben der Welt durch Gerechtigkeit und Frieden.“
(Pope – gs)
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